Es kommt sogar noch schlimmer. Brundibár, erbost über die Konkurrenz, vertreibt Aninka und Pepíček vom Markt. Als sie nicht mehr weiter wissen, bekommen sie unerwartet Hilfe von einem Spatz, einer Katze und einem Hund. Die Tiere trommeln alle Kinder der Nachbarschaft zusammen und nun ist der Chor nicht mehr zu überhören. Ganz schnell füllt sich nun der Hut mit Münzen. Brundibár will sich noch nicht geschlagen geben, hat aber ganz offensichtlich den Zusammenhalt der Kinder unterschätzt. Das Böse, Hinterhältige wird besiegt, in dem man sich gegenseitig hilft. Dann können auch viele schwache Menschen (und Tiere) durch die Kraft ihrer Freundschaft selbst den vermeintlich Stärkeren besiegen.
Diese scheinbar einfache Moral bekommt vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte von Brundibár eine tiefere Dimension: Hans Krása komponierte die Oper 1938 in Prag. Uraufgeführt wurde sie aber erst nach seiner Deportation 1943 in Theresienstadt, wo sie insgesamt 55 Mal gespielt worden ist. Die Kinder, die damals mitsangen, durften immerhin während der Aufführung den gelben Stern zur Seite legen.
BRUNDIBÁR
von HANS KRÁSA
Deutsche Fassung für das Theater Bonn von PAVEL KUNZ, ULRIKE GMEINER, EKATERINA KLEWITZ,
ŠÀRKA GRONDžEL
ÜBERLEBEN.MONOLOG.
Rahmenerzählung zur Geschichte der Oper
von LISA SOMMERFELDT
ab 10 Jahren
Regie: Daniel Hirsch
Musikalische Leitung: Ekaterina Klewitz
Ausstattung: Regina Rösing
Kinder- und Jugendchor des Theater Bonn
Vera Wilhelmine Goldstein: Barbara Teuber
26 Mai 11:00 H
06 Jun 17:00 H
13 Jun 17:00 H
14 Jun 16:00 H
23 Jun 11:00 H
06 Sep 18:00 H
Das Bld zeigt HANS KRÁSA