Ihre Ex-Freundin ist wieder vergeben. Ihr Vater, einst Student in der DDR, schickt Geld aus Angola und zweimal im Jahr eine E-Mail. Ihre Großmutter, einst linientreue DDR-Bürgerin, denkt offen über die Wahl einer rechten Partei nach. Ihre Mutter, einst gefangen in diesem totalitären System, hat sich in die Wälder zurückgezogen. Ein junger Mann wird auf offener Straße mit einem Messer attackiert. Irgendwo springt ein 19-jähriger Junge vor einen Zug.
„Wo bist du jetzt?“, fragt die Stimme wieder und wieder. Und die Protagonistin antwortet; mal detailliert, mal genervt, mal unsicher, mal bestimmt. Sie sucht nach Orientierung und lässt uns Zeug:innen dieses sehr persönlichen Vorhabens sein.
Olivia Wenzel wurde 1985 in Weimar geboren und schreibt in ihrem autofiktiven Debütroman 1000 Serpentinen Angst über eine Schwarze ostdeutsche Frau, die nach ihrem Platz in der Welt sucht.
Miriam Ibrahim studierte u. a. Schauspiel am Stella Adler Studio NYC und arbeitet seit der Spielzeit 2020/21 als Dramaturgin und Regisseurin am Theater Oberhausen. 1000 Serpentinen Angst ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Hannover.
Inhaltshinweis
Die Produktion 1000 Serpentinen Angst verhandelt den Umgang mit von rassistischer Gewalt ausgelösten Traumata und Suizid. Diese Inhalte und die in der Inszenierung verwendeten Videobilder können bei von (rassistischer) Gewalt betroffenen Personen retraumatisierend wirken. Betroffene von rassistischen Straftaten sowie ihre Angehörigen finden Informationen zu ihren Rechten, Hilfsmöglichkeiten und zum Schutz unter www.opferschutz-niedersachsen.de
Menschen, die von Depressionen oder Suizidgedanken betroffen sind, sowie ihre Angehörigen finden hier Hilfe und Informationen: www.suizidpraevention-hannover.weebly.com
Achtung: Die Produktion verwendet schnell wechselndes Video und Stroboskoplicht.
Regie Miriam Ibrahim
Bühne und Kostüme Nicole Marianna Wytyczak
Video Amon Ritz
Dramaturgie Friederike Schubert
Sabrina Ceesay,
Nicolas Matthews,
Minh Duc Pham