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ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

am 17. Mai 2025

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden bei seinem Programm "Ende Legende 2.0" treffsicher und überzeugend verbunden. Fingerübungen für Zauberer erfolgten in allen möglichen Variationen. Dann kam es zu Einlagen mit einem Ball sowie kunstvollen Schlagzeug-Improvisationen. Eine fetzige Samba-Nummer mit Ananas sorgte für Gelächter.

 

Copyright: Alexandra Klein

"Wie muss ein Zauberer aussehen?" lautete die rhetorische Frage. Die Freude am schwäbischen Rahmschnitzel korrespondierte dann mit dem Interesse an dem Außerirdischen mit dem Namen "E.T." - als Kinofilm einst ein Kassenschlager. "E.T." kehrte nie zurück. Und der Seehund verschluckte keinen Ball. Beim "Harry Potter"-Film könne man Shakespeare-Schauspieler bewundern, so Fröschle gewitzt. Als Option wurde sogar "Michel aus Lönneberga" mit dem unverwechselbaren Tom Cruise erwähnt! Und "Pumuckl" mit Robert de Niro schoss dann den Vogel ab. Ritterfilme mit Marlon Brando schaue er am liebst an, meinte Thomas Fröschle. Und er machte sarkastische Witze über den Entsafter: "Einem geschenkten Entsafter schaut man nicht in den After!" Mozarts "Zauberflöte" wurde dann sogar mit einem Kartentrick garniert: "Wer einen Zimmerbrunnen verschenkt, muss sehr viel Hass in sich tragen..."

Fröschle warf Spielkarten ins Publikum und präsentierte schließlich ein "Trojanisches Wunder". Es kam zu einer magischen Wanderung der vier Orangen. Das "Hawaiianische Wunder" ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Als Gast holte er Susanne aus dem Publikum auf die Bühne, die kräftig mittanzte.  Ein Konzert in der "Arena di Verona" mit Jose Carreras und Jürgen Drews geriet zum Höhepunkt dieser ungewöhnlichen Show. Das Motto lautete "Ein Prosit der Gemütlichkeit!" Die "Weißbier"-Hymne ging dem Publikum sofort ins Gemüt. Und das "Wohltemperierte Glas Bier" heizte die Stimmung weiter an. "Bier wurde musikalisch selten besungen", fügte Thomas Fröschle hintersinnig hinzu. Über "After Eight" lästerte er hemmungslos. Dies sei ein Versuch, Pfefferminz in eine Süßigkeit zu schmuggeln. Theater-Techniken wurden hier ad absurdum geführt. Der Zuschauer mutierte zum "Rindvieh": "Jeder einzelne von Ihnen wäre eine Zitze!"

Da "brezelten" dann sogar Luftballons auf die  Leute herunter. Höhepunkt des Programms waren aber die Schlager-Parodien. Vor allem Howard Carpendale wurde kräftig durch den Kakao gezogen und sehr gekonnt imitiert! "Du und dein Elefanten sind deine Artverwandten" begleitete den ultimativen "Swingerclub-Sketch". Howard Carpendale habe als Hobbys "Frauen und Golf" angegeben. Fröschle zeigte zuletzt seinen halsbrecherisch-raffinierten Zaubertrick mit der Hand im Schneide-Kasten. Da regnete es sogar Gold-Konfetti! Zum Sketch über die "Penisverlängerung" gesellte sich der "Schnürsenkeltrick bei einschlafenden Personen". Und die Laubsägearbeiten mit einem versteckten Baumstamm sorgten für Begeisterung. Da leuchtete zuletzt ein Känguruh zwischen Wunderkerzen.
 

 

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