
Drei mehr oder weniger deutsche Greifvögel treffen im insolventen "Adlerhorst", einer bierseligen Biker-Kneipe, aufeinander. Anastasios und Hagen, Betreiber und einziger Stammgast, wiederholen ihre allabendlichen Rituale, als ein namenloser Ausländer den Laden betritt. Er ist auf der Suche nach einer Immobilie für seine Leder-Fetischbar und glaubt, hier fündig geworden zu sein.
Nach anfänglichem Fremdeln entsteht zwischen ihnen ein Dialog aus faschistischer Besessenheit, dem deutschen Grundgesetz und seinen katholischen Wurzeln sowie Rüstungsberichten der Bundeswehr, der in einer dystopischen Vision eines "Neuen Deutschlands" kulminiert, das vermutlich schon längst im Argen liegt. Erniedrigung und Erhebung des Einzelnen, Gewalt, die Suche nach menschlicher Nähe und Schutz, zuallerletzt aber die Frage nach dem Wesen der Menschenwürde werden bei diesem unfreiwilligen Leder-Stammtischs besprochen, durch den Raum gejagt und zerlegt.
Alireza Daryanavard ist ein iranischer Regisseur, Autor und Kurator und setzt sich mit Themen rund um Widerstand und Aktivismus auseinander.
Alireza Daryanavard Regie
Katja Pech Bühne und Kostüme
Mona Matbou Riahi Musik
Leonard Nickel Licht
Johannes Nölting Dramaturgie
Kathinka Schroeder Dramaturgische Mitarbeit
Mit
Derek Nowak
Clara Devantié
Shirin Eck