Doch was passiert, wenn jemand keinen Sprecher oder Vertreter hat und sich in der Gesellschaft nicht gesehen fühlt? Wo verschwindet man in der Menge derer, für die jemand anderes spricht? Für wen kann man selber sprechen? Und wie kommt jemand überhaupt dazu im Namen anderer zu sprechen?
Der polnische Regisseur Wojtek Ziemilski gewann 2017 Fast Forward – Festival für junge Regie und inszeniert nun erstmals am Staatsschauspiel Dresden. Gemeinsam mit sechs Schauspieler*innen des Ensembles und drei Dresdner Bürgerinnen, die sich nicht wahrgenommen fühlen, begibt er sich auf die Suche nach den Grundvoraussetzungen demokratischer Prozesse und der Sichtbarkeit von Menschen in der Gesellschaft.
Mit den Mitteln des Repräsentationssystems Theater, in dem ein Schauspieler auf der Bühne – sei es als Identifikationsfigur für das Publikum, sei es beim Einnehmen einer Rolle – immer auch für etwas anderes steht, hinterfragt er scheinbar selbstverständlich gewordene Vertretungsvorgänge. Und er untersucht, wie und wer für jemand anderes sprechen kann und warum.
MIT Alexander Ganz, Ursula Hobmair, Birte Leest, Philipp Lux, Ahmad Mesgarha, Deleila Piasko sowie Jana Lenauer, Beate Schulz, Sigrid Woehl und den Musikern Albrecht Ernst, Marc Hartmann, Germi Rieß, Krishan Zeigner
REGIE Wojtek Ziemilski
MITARBEIT Sodja Zupanc Lotker
BÜHNE Dominic Huber
KOSTÜME Henriette Hübschmann
MUSIK Germi Rieß
VIDEOSCHNITT Thomas Mende
DRAMATURGIE Katrin Schmitz