Doch die hatten eigentlich mit einer Computerschulung gerechnet – und auch Anna ist zunächst wenig begeistert, sich als Theaterprofi um Laien kümmern zu müssen. Nach anfänglicher Skepsis und Widerstand gegen die verpflichtende Maßnahme wird aus den frustrierten Einzelkämpferinnen und Einzelkämpfern jedoch im Laufe der Probenarbeit zu Sophokles‘ „Antigone“ eine eingeschworene Truppe. Und so ist Annas Kündigung am Ende vielleicht doch ein Geschenk.
Der bei aller sympathischen Leichtigkeit auch berührende Kinofilm des deutschen Regisseurs und Drehbuchautors Oliver Haffner gewann bei seiner Premiere auf dem Filmfest München 2014 den Publikumspreis – zu Recht. Jetzt hat Haffner sein eigenes Drehbuch für die Bühne adaptiert. Das Theater Pforzheim präsentiert diese mit feinem Gespür für Zwischentöne erzählte Geschichte um diejenigen, die nicht im Rampenlicht der Leistungsgesellschaft stehen, als Schauspiel-Uraufführung. Die Produktion wurde von den Baden-Württembergischen Theatertagen 2022 nach Heilbronn eingeladen und ist ebendort im Juli im Großen Haus zu sehen.
Frank Matthus wurde 1964 in Berlin geboren. Nach einem Studium an der Schauspielschule „Ernst Busch” war er als Schauspieler am Berliner Ensemble engagiert. In den 1990er Jahren spielte er zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen, u. a. die Titelrolle in dem lettischen Kinofilm „Der Klavierspieler”. Seit 1991 arbeitet Matthus als freischaffender Regisseur in den Bereichen Schauspiel, Musical und Oper in Deutschland, der Schweiz und Kanada. Frank Matthus ist Mitbegründer des Theatersommers Netzeband (1996) und der Fontanefestspiele Neuruppin (2010). Von 2015 bis 2018 war er Künstlerischer Direktor der Kammeroper Schloss Rheinsberg. opp/ub
Mit Michaela Fent, Anne-Kathrin Lipps, Johanna Miller, Myriam Rossbach, Leslie Roehm, Kai Friebus, Bernhard Meindl, Markus Löchner, Fredi Noël, Jens Peter/ Peter Donath, Timon Schleheck und Nika Wanderer
Inszenierung Frank Matthus
Ausstattung Anne Weiler
Assistenz und Abendregie Diana Stecker
Dramaturgie Peter Oppermann
Weitere Vorstellungen am So, 24. und Fr, 29. April sowie an weiteren Terminen im Laufe der Spielzeit