In feinen, nur vordergründig alltäglichen Familiengeschichten erzählt «Doitscha» von dem Zusammenleben von Juden und Deutschen über 70 Jahre nach dem Holocaust. Im Zentrum steht Adriana, unschwer als Alter Ego der Autorin zu erkennen, die sehr offen, sehr lustig und sehr direkt von ihrem Leben mit ihrem westfälischen Mann Georg und ihren Söhnen David und Sammy erzählt. Geschickt wechselt hierbei die Autorin Altaras von Kapitel zu Kapitel die Perspektive, sodass neben den einzelnen Familienmitgliedern auch ihre uralte Tante Jele aus Italien, ihre Therapeutin Dr. Luise, Davids dicker Patenonkel Aron und dessen großer Bruder Robbi zu Wort kommen.
So entsteht ein vielstimmiges, buntes, lebenslustig-melancholisches Bild einer deutsch-jüdischen Gegenwart, die die Geister der Vergangenheit als ständige Begleiter annehmen kann, ohne ihnen so viel Platz einzuräumen, dass sie den Blick in die Zukunft verstellen. Es ist ein verletzliches Verhältnis, von dem Altaras schreibt, aber es wird langsam zu einem Verhältnis, in dem es möglich scheint, gemeinsam nach vorne zu blicken.
DOITSCHA (UA)
nach einem Roman von Adriana Altaras / Fassung von Peter Hilton Fliegel
INSZENIERUNG Andreas Rehschuh
BÜHNE & KOSTÜME Sven Hansen
DRAMATURGIE Peter Hilton Fliegel
DIE FAMILIE
ADRIANA Marsha Zimmermann
GEORG Henning Bäcker
DAVID Leon Häder
SAMMY Jens Bache
DIE ANDEREN
OMA, AARON, ROBBI, MODERATOR, FREUNDIN Henning Bäcker
RADIO, RABBINER, JOHN, FREUNDIN 2 Leon Häder
DR. LUISE, TETA JELE, DAME, EMMA, MINISTERIN Isabel Zeumer
EMRE, SCHAFFNER, RAVI, TUVIA, SÄNGER Jens Bache
Weitere Termine: 22. Dezember 2021 / 30. Dezember 2021 / 7. Januar 2022 / 9. Januar 2022 (15:00 Uhr) / 21. Januar 2022 / 23. Januar 2022 (15:00 Uhr) / 27. Januar 2022 / 29. Januar 2022 / 5. Februar 2022 / 23. Februar 2022 / 27. Februar 2022 (15:00 Uhr)