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"Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann" von Heinrich Böll, Theater Konstanz

PREMIERE 18. FEBRUAR 2022, 20 Uhr, STADTTHEATER

In der 1974 veröffentlichten Erzählung Die verlorene Ehre der Katharina Blum rekapituliert Heinrich Böll vier Tage im Ausnahmezustand einer jungen Frau: Katharina Blum lernt auf einer Party einen Mann kennen, verbringt mit ihm eine gemeinsame Nacht und findet sich am nächsten Morgen plötzlich im Mahlwerk von Presse und Obrigkeit wider. Sie steht unter Verdacht, dem polizeilich gesuchten Ludwig Götten zur Flucht verholfen zu haben.

 

Copyright: Ilja Mess

Polizei und Medien stürzen sich auf sie. Liebe, Flucht, ein kostspieliger Ring, eine junge Schönheit, unbekannte Herren – der Stoff aus dem Front-Page-Stories gemacht werden. Am Ende wird Katharina so weit getrieben, dass sie zur Waffe greift.

KATHARINA BLUM entwickelt sich auf der Bühne zu einem Spiel um Meinungsterror, Marginalisierung und Macht. Die Inszenierung von Hausregisseurin Franziska Autzen zeigt ein wütendes Pamphlet gegen die Beschränkung des Menschen auf gesellschaftlich definierte Geschlechter- und Rollenklischees und wird zu einem Plädoyer für das Recht auf Selbstbestimmung. Was bleibt am Ende, wenn man Gefahr läuft, die eigene Autonomie zu verlieren?

Franziska Autzen ist seit der Spielzeit 2020/21 Hausregisseurin am Theater Konstanz. Sie setzt sich in ihrer Arbeit kontinuierlich mit dem Thema Selbstbestimmung und der Macht von Sprache auseinander. Bereits in der letzten Spielzeit hat sie mit der performativen Collage „REVOLution. Ein musikalischer Aufschrei mit Punk, Politik und Pussys“ am JTK diese Themen für ein junges Publikum auf die Bühne gebracht.

Regie Franziska Autzen
Bühne & Kostüme Ute Radler
Musikalische Leitung Johannes Hofmann
Dramaturgie Hannah Stollmayer

Mit Hanna Eichel, Johanna Link, Sebastian Haase, Ioachim-Willhelm Zarculea

 

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