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Theater St.Gallen: "Der Kirschgarten" von Anton Tschechow

Premiere am 12. April 2019, 19.30 Uhr, Grosses Haus

Nach fünf Jahren in Frankreich kommt die Gutsbesitzerin Ranjewskaja zurück nach Hause, um sich um ihr hochverschuldetes Gut zu kümmern. Doch steht ihr der Sinn gar nicht nach Veränderungen. Der Kaufmann Lopachin, einst ein kleiner Bauer und mittlerweile zu Geld gekommen, präsentiert ihr seine Idee, die Familie mit dem Bau von Sommerhäusern zu retten. Doch dafür müsste der titelgebende Kirschgarten abgeholzt werden – unvorstellbar!

 

Das Stück handelt nicht nur von Geld und Geldmangel, sondern auch von der Lethargie der Menschen, die sich mit dem Wandel nicht abfinden können. Tschechow zeigt Liebeleien, Eifersucht und Sehnsüchte einer ländlichen Gesellschaft, die von der Abschaffung der Leibeigenschaft wenige Jahre zuvor geprägt ist. Der Kirschgarten wurde Anfang 1904 in Moskau uraufgeführt, ein halbes Jahr, bevor Tschechow an Tuberkulose starb. Sein letztes Stück atmet Grosszügigkeit und Weite und wirkt bisweilen, als habe er damit gegen den Tod angeschrieben.

„Es ist kein Drama geworden, sondern eine Komödie, stellenweise sogar eine Farce.“ So verteidigte Anton Tschechow sein Stück gegenüber all jenen, die darin nur einen wehmütigen Abgesang auf alte Traditionen sahen.

Am Theater St.Gallen kommt das letzte Werk des grossen russischen Dramatikers in der Übersetzung des deutschen Schriftstellers, Dramatikers und Regisseurs Thomas Brasch von 1991 auf die Bühne. Regie führt die Zürcher Regisseurin Mélanie Huber, die u.a. am Schauspielhaus Zürich, am Schauspielhaus Wien und am Theater Winkelwiese in Zürich inszeniert hat. Mit Der Kirschgarten präsentiert sie sich erstmals in St.Gallen. Verantwortlich für die Musik ist der Berner Martin von Allmen, die Bühne entwarf Nora Johanna Gromer, die Kostüme Lena Hiebel. Sie alle haben bereits mehrfach mit der Regisseurin zusammengearbeitet.

Inszenierung                 Mélanie Huber
Bühne                    Nora Johanna Gromer
Kostüm                Lena Hiebel
Komposition und musikalische Leitung Martin von Allmen
Licht                    Andreas Enzler
Dramaturgie                Armin Breidenbach
Dramaturgische Mitarbeit        Stephan Teuwissen

Ljubow Andrejewna Ranjewskaja    Diana Dengler
Anja                    Pascale Pfeuti
Warja                    Anna Blumer
Leonid Andrejewitsch Gajew        Christian Hettkamp
Jermolaj Alexejewitsch Lopachin    Tobias Graupner
Piotr Sergejewitsch Trofimow / Jascha Benno Schulz
Boris Borissowitsch Simeonow-Pischtschik / ein Vorübergehender Matthias Albold
Semjon Pantelejewitsch Jepichodow Oliver Losehand
Charlotta Iwanowna            Kay Kysela
Dunjascha                Janna Rottmann
Firs                    Bruno Riedl
Firs, ein Musiker            Martin von Allmen

Die weiteren Vorstellungen
Mittwoch, 17. April 2019, 19.30 Uhr
Freitag, 26. April 2019, 19.30 Uhr
Sonntag, 28. April 2019, 14.30 Uhr
Freitag, 3. Mai 2019, 19.30 Uhr
Freitag, 10. Mai 2019, 19.30 Uhr
Dienstag, 21. Mai 2019, 19.30 Uhr (zum letzten Mal)

Einführungsmatinee        Sonntag, 7. April 2019, 11 Uhr, Lokremise

Das Bild zeigt Anton Tschechow

 

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