In der Familie Wingfield entflieht jeder auf seine eigene traumwandlerische Weise der Tristesse des Alltags. Nachdem der Vater die Familie verlassen und nur ein Foto und ein Grammophon hinterlassen hat, sind Mutter, Tochter und Sohn auf sich gestellt und kämpfen Tag um Tag mit ihrer prekären finanziellen Situation. Jeder von ihnen braucht einen Traum, einen Rückzugsort, um das Leben aushalten zu können. Mutter Amanda flüchtet sich in die Vergangenheit, in ihre Jugend als strahlende Ballkönigin. Ihr Sohn Tom, der die Familie als Lagerarbeiter in einer Schuhfabrik durchbringen muss, schreibt heimlich Gedichte und verbringt jede freie Minute im Kino. Und Tochter Lauras ganzes Glück besteht in einer Sammlung geheimnisvoller und fragiler Glastiere – ihrer Glasmenagerie.
Doch eines Tages ist ein Hoffnungsstreif am dunklen Horizont zu erkennen. Ein Arbeitskollege von Tom, Jim O’Connor – einst schillernde Figur an der High School –, nimmt eine Einladung der Familie zum Abendessen an. Amanda sieht in Jim den idealen Ehemann für ihre Tochter. Und tatsächlich kommen sich die beiden an dem Abend näher. Sie zeigt ihm ihre Glasmenagerie. Es kommt zum Kuss. Dabei zerbricht Lauras schönstes Glastier, das Einhorn. Doch in diesem Bruchteil einer Sekunde öffnet sich für sie plötzlich ein Spalt zwischen Traum und Realität, denn für diesen einen kurzen Moment erscheint für Laura, die der Welt schon abhandengekommen war, noch einmal alles möglich.
Die Glasmenagerie wurde 1944 in Chicago uraufgeführt und machte den US-amerikanischen Autor Tennessee Williams (1911–1983) über Nacht berühmt. Sensibel und mit viel Liebe für seine Figuren erzählt Williams von der Sehnsucht, vom Verlust der Unschuld und vom Einbruch des Realen in die Welt der Träume – ein Thema von zeitloser Gültigkeit.
Regie Nina Mattenklotz
Bühne und Kostüme Johanna Pfau
Dramaturgie Kathrin Brune
Amanda Wingfield, die Mutter
Ulrike Euen
Laura Wingfield, ihre Tochter
Lauretta van de Merwe
Tom Wingfield, ihr Sohn
Alexander Ganz
Jim O'Connor, Arbeitskollege von Tom
Konstantin Weber
01.03.2020 Sonntag 18:00 Uhr
Schauspielhaus - Hinterbühne
13.03.2020 Freitag 19:30 Uhr
Schauspielhaus - Hinterbühne
25.03.2020 Mittwoch 19:30 Uhr
Schauspielhaus - Hinterbühne
08.04.2020 Mittwoch 19:30 Uhr
Schauspielhaus - Hinterbühne
Das Bild zeigt Tennessee Williams