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Städtische Theater Chemnitz: "Die Glasmenagerie" - Ein Spiel der Erinnerungen von Tennessee Williams

Premiere Fr, 28. Februar 2020 | 19:30 Uhr, Schauspielhaus - Hinterbühne

Jeder träumt doch von etwas, vielleicht von kitzelnden Sonnenstrahlen auf der Nase, vielleicht von einem anderen Leben, vielleicht von der Liebe, vielleicht von einer gerechteren Welt, vielleicht aber auch nur von ein bisschen Ausruhen. Kleine wie große Träume sind Balsam für die Seele. Doch wenn sie zerplatzen, liegt sie da, die Seele, wund und schutzlos der Realität ausgeliefert.

 

In der Familie Wingfield entflieht jeder auf seine eigene traumwandlerische Weise der Tristesse des Alltags. Nachdem der Vater die Familie verlassen und nur ein Foto und ein Grammophon hinterlassen hat, sind Mutter, Tochter und Sohn auf sich gestellt und kämpfen Tag um Tag mit ihrer prekären finanziellen Situation. Jeder von ihnen braucht einen Traum, einen Rückzugsort, um das Leben aushalten zu können. Mutter Amanda flüchtet sich in die Vergangenheit, in ihre Jugend als strahlende Ballkönigin. Ihr Sohn Tom, der die Familie als Lagerarbeiter in einer Schuhfabrik durchbringen muss, schreibt heimlich Gedichte und verbringt jede freie Minute im Kino. Und Tochter Lauras ganzes Glück besteht in einer Sammlung geheimnisvoller und fragiler Glastiere – ihrer Glasmenagerie.

Doch eines Tages ist ein Hoffnungsstreif am dunklen Horizont zu erkennen. Ein Arbeitskollege von Tom, Jim O’Connor – einst schillernde Figur an der High School –, nimmt eine Einladung der Familie zum Abendessen an. Amanda sieht in Jim den idealen Ehemann für ihre Tochter. Und tatsächlich kommen sich die beiden an dem Abend näher. Sie zeigt ihm ihre Glasmenagerie. Es kommt zum Kuss. Dabei zerbricht Lauras schönstes Glastier, das Einhorn. Doch in diesem Bruchteil einer Sekunde öffnet sich für sie plötzlich ein Spalt zwischen Traum und Realität, denn für diesen einen kurzen Moment erscheint für Laura, die der Welt schon abhandengekommen war, noch einmal alles möglich.

Die Glasmenagerie wurde 1944 in Chicago uraufgeführt und machte den US-amerikanischen Autor Tennessee Williams (1911–1983) über Nacht berühmt. Sensibel und mit viel Liebe für seine Figuren erzählt Williams von der Sehnsucht, vom Verlust der Unschuld und vom Einbruch des Realen in die Welt der Träume – ein Thema von zeitloser Gültigkeit.

Regie     Nina Mattenklotz     
Bühne und Kostüme     Johanna Pfau     
Dramaturgie     Kathrin Brune

Amanda Wingfield, die Mutter     
Ulrike Euen     
Laura Wingfield, ihre Tochter     
Lauretta van de Merwe     
Tom Wingfield, ihr Sohn     
Alexander Ganz     
Jim O'Connor, Arbeitskollege von Tom     
Konstantin Weber    

01.03.2020 Sonntag 18:00 Uhr
 Schauspielhaus - Hinterbühne
13.03.2020 Freitag 19:30 Uhr
 Schauspielhaus - Hinterbühne
25.03.2020 Mittwoch 19:30 Uhr
 Schauspielhaus - Hinterbühne
08.04.2020 Mittwoch 19:30 Uhr
 Schauspielhaus - Hinterbühne

Das Bild zeigt Tennessee Williams

 

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