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Ein neuer RING für Zürich: "Die Walküre" von Richard Wagner im Opernhaus Zürich

Premiere Sonntag, 18. September 2022, 16 Uhr

In mythischer Vorzeit, bei Göttern, Riesen, Nixen und Zwergen, spielt das Rheingold, der Vorabend zu Wagners Welttheater. Mit der Walküre scheint der Ring des Nibelungen ein zweites Mal zu beginnen: Am ersten Tag der Tetralogie begegnen wir mit Sieglinde, Hunding und Siegmund der Welt der Menschen. Als er im Haus Hundings Schutz sucht, findet Siegmund in Hundings Ehefrau Sieglinde seine Zwillingsschwester wieder, und die beiden entbrennen in inzestuöser Liebe zueinander – einer Liebe, die wie ein Naturereignis alle Gesetze der Macht und der Zivilisation sprengt.

 

Copyright: Monika Rittershaus

Siegmund wurde einst von Gott Wotan gezeugt als Teil eines höheren Plans, der Wotans Macht erhalten soll. Die Geschwisterliebe war zwar nicht Teil des Plans, wird aber von dem, der den Plan entwarf, akzeptiert – nicht jedoch von Fricka, seiner Frau, der Hüterin der Ehe und der gesellschaftlichen Konventionen. In einem grossen Streitgespräch mit Fricka muss Wotan erkennen, dass er einem Selbstbetrug aufgesessen ist: Seine Macht kann nur ein freier Held retten – doch Siegmund ist nicht frei, sondern Instrument seines Plans. Wotan sieht sich gezwungen, Siegmund dem Tod preiszugeben. Resignierend verbietet er Brünnhilde, seiner Lieblingstochter, Siegmund im Kampf gegen Hunding zu schützen.

Die Walküre jedoch ist von der Liebe Siegmunds zu Sieglinde so tief ergriffen, dass sie sich dem väterlichen Befehl widersetzt. Ihre Auflehnung bestraft der Vater hart – umgeben von einem Feuerring muss Brünnhilde schlafen, bis ein furchtloser Held sie befreit. Mit dem «Walkürenritt» und dem «Feuerzauber» avancierte die Musik der Walküre zu Wagners populärster Musik überhaupt. Zugleich enthält sie mit Wotans Monolog über Freiheit und Unfreiheit, über das Wahren und Brechen von Verträgen auch das philosophische Kernstück des gesamten Rings.

Nicht zuletzt ist die Walküre besonders eng mit Zürich verbunden: Hier hat Wagner nicht nur die Musik komponiert, hier erklang 1856 im Hotel Baur au Lac auch erstmals der erste Akt. Generalmusikdirektor Gianandrea Noseda und Intendant und Regisseur Andreas Homoki setzen mit der Walküre ihre Auseinandersetzung mit dem Ring fort. Als Brünnhilde gibt Camilla Nylund, die sich als Elsa und als Eva bei den Bayreuther Festspielen einen Namen als Wagner-Interpretin gemacht hat, ihr Rollendebüt.

Erster Tag des Bühnenfestspiels «Der Ring des Nibelungen»
Libretto von Richard Wagner

Musikalische Leitung Gianandrea Noseda
Inszenierung Andreas Homoki
Ausstattung Christian Schmidt
Künstlerische Mitarbeit
Bühnenbild Florian Schaaf
Lichtgestaltung Franck Evin
Dramaturgie Werner Hintze, Beate Breidenbach

Siegmund
Eric Cutler
Hunding
Christof Fischesser
Wotan
Tomasz Konieczny
Sieglinde
Daniela Köhler
Fricka
Patricia Bardon
Brünnhilde
Camilla Nylund
Helmwige
Sarah Cambidge
Gerhilde
Julie Adams
Ortlinde
Justyna Bluj
Waltraute
Anna Werle
Siegrune
Simone McIntosh
Rossweisse
Susannah Haberfeld
Grimgerde
Freya Apffelstaedt
Schwertleite
Nana Dzidziguri
Philharmonia Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

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