Zugleich würdigt der Text all jene, deren Stimmen von einer angeblichen Mehrheitsgesellschaft nie gehört wurden, all jene, die bis heute stumm sind, aus Scham und Angst vor Stigmatisierung, der HIV-Positive nach wie vor ausgesetzt sind. Damit ist er auch die Dokumentation einer intimen Suche: Nach einer stillen Sprache der Solidarität und Liebe, nach andersartigen Formen von Gemeinschaft und Familie.
Regisseurin Sarah Kohm geht in ihrer Inszenierung auf die Suche: Könnte die individualisierende Erfahrung einer Krankheit zur Erfahrung von kollektiver Verbundenheit und Auslöser von queeren Care-Beziehungen werden? Welche Strukturen begründen die Stigmatisierung von (queeren) Sexualitäten?
Marcus Peter Teschs Texte wurden am Deutschen Theater Berlin, dem Theater Rampe Stuttgart und dem Berliner Ringtheater inszeniert. 2021 gewann er mit dem Text Versuch, ein Stück über die Nibelungen (nicht) zu schreiben den Preis der Nibelungenfestspiele in Worms. In seinen Texten beschäftigt er sich mit der Neuerzählung und Sichtbarmachung queerer Geschichte(n) und setzt sich mit Klassismus und dessen Erzählbarkeit auf der Bühne auseinander.
Regisseurin Sarah Kohm interessiert sich u. a. für queer-feministische Themen und Motive. Zuletzt inszenierte sie Erinnerung eines Mädchens von Annie Ernaux an der Schaubühne Berlin – diese Arbeit wurde in der Kritiker:innenumfrage von Theater heute als Highlight der Saison 2021/22 genannt.
Im aktuellen Jahrbuch der Fachzeitschrift „Theater heute“ schreibt Dramaturgin Katja Prussas in ihrem Beitrag über Marcus Peter Teschs Stück „Ein gewaltiges Fuck you an den Tod“. (https://www.der-theaterverlag.de/theater-heute/aktuelles-heft/)
Regie:
Sarah Kohm
Autor:
Marcus Peter Tesch
Bühne:
Sibylle Pfeiffer
Mitarbeit Bühne:
Maria Walter
Kostüme:
Sibylle Pfeiffer
Musik:
Leonardo Mockridge
Dramaturgie:
Katja Prussas
Mit: Annalena Haering, Joel Small alias Reflektra, Marius Bistritzky, Jonathan Stolze
Nächste Vorstellungen: 10. Und 17. Februar, 16. März