Mozart zweimal anders gesehen:
Einmal als Buehnenfigur in Puschkins Kuenstlerdrama, das Rimski-Korsakov 1898 zu einer Oper umformte: Dem gottbegnadeten Genie steht der finstere Eiferer Salieri gegenueber, der den "Rivalen aus Neid" (so sollte ursprünglich auch der Titel lauten) ermordet. Puschkin glaubte offenbar an die Giftmordlegende, die im 20. Jahrhundert noch den Kino-Kassenschlager "Amadeus" bestimmte. Wiewohl historisch nicht nachweisbar, verfehlt die packende Story ihre Wirkung auf das Publikum bis auf den heutigen Tag nicht.
Im zweiten Teil des Abends steuert Mozart dann selbst die Musik bei. Das 1786 - also zur Zeit des "Figaro" - über Auftrag Kaiser Josephs II. entstandene "Gelegenheitsstueck", wie der Komponist es nannte, besteht nicht nur aus virtuosen Gesangseinlagen sondern auch aus einem vergnueglichen Text über Eitelkeiten auf dem Theater. Die aktuelle Bearbeitung des Stephanie-Librettos paraphrasiert die Wiener Mozart-Gedenkfeierlichkeiten anno 2006 ... mit einem wirklichen Schauspieldirektor in der Titelrolle!
VOLKSOPER WIEN
Oper konzertant
MOZART UND SALIERI
Oper in einem Akt, Libretto von Alexander Puschkin
Musik von Nikolai Rimski-Korsakov
Mit: Ferdinand von Bothmer (Mozart) und Lars Woldt (Salieri)
DER SCHAUSPIELDIREKTOR
Komoedie mit Musik in einem Akt
Gesangstexte von Gottlieb Stephanie dem Juengeren
Buch von Christoph Wagner-Trenkwitz
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Mit: Helmuth Lohner (Frank, Intendant des Wiener Keinmozartjahres), Edith Lienbacher (Frau Silberklang), Ekaterina Lekhina (Trixi Herz), Daniel Behle (Dr. Vogelsang), Lars Woldt (Jens Buff), Klaus Ofczarek (Generaldirektor Eiler), Susanne Litschauer (Madame Krone)
Musikalische Leitung: Leopold Hager