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Leoš Janáčeks DIE SACHE MAKROPULOS in der Staatsoper Unter den Linden Berlin

Premiere am 13. Februar 2022,

Dokumentation eines eher drögen Erbschaftsstreits, Kriminalstück, Metaoper mit einer Sängerin, die eine Sängerin spielt, Abhandlung über Sinn und Unsinn menschlicher Unsterblichkeit – all das verbirgt sich hinter »der Sache/dem Fall Makropulos«. Operndiva Emilia Marty mischt durch ihr unerklärliches Detailwissen die Beteiligten eines schon seit hundert Jahren schwelenden Erbschaftsprozesses auf und nutzt die Tatsache, dass ihr alle Männer verfallen sind, rücksichtslos für ihre rätselhaften Absichten aus.

 

Copyright: Monika Rittershaus

Was keiner ahnt: Unter den Bergen von Papier aus dem Prozess befindet sich ein geheimnisvolles, altes Rezept für einen Trank zur Lebensverlängerung um 300 Jahre, den Marty schon einmal eingenommen hat und dem sie nun nachjagt, um ihr Leben ein weiteres Mal zu verlängern. Doch nachdem sie buchstäblich über Leichen gegangen ist und das Dokument in Händen hält, begreift sie, welchen Preis ewiges Leben hat …

Janáčeks vorletzte Oper ist nicht nur wegen ihres überraschenden Handlungsverlaufs seine merkwürdigste. Das Hauptthema aller seiner Opern, die Liebe, erscheint hier in ihrer Abwesenheit ex negativo. Die distanzierende Kühle und Ironie der Schauspielvorlage von Karel Čapek wandelt Janáček in eine veritable Tragödie, die Mitleid für seine unnahbare, von Überdruss gezeichnete und emotional verarmte Hauptfigur erzeugt. Nach »Jenůfa« in der letzten Spielzeit führt Simon Rattle seinen Janáček-Zyklus an der Staatsoper nun mit »Věc Makropulos«, der sicherlich schroffsten Partitur des Komponisten, fort.

Věc Makropulos
OPER IN DREI AKTEN (1926)
Musik und Text von Leoš Janáček nach dem gleichnamigen Schauspiel von Karel Čapek

In tschechischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungsmatinee am 6. Februar 2022
Vorwort 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal, Referent: Benjamin Wäntig
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

    Musikalische Leitung
        Simon Rattle
    Inszenierung
        Claus Guth
    Bühnenbild
        Étienne Pluss
    Kostüme
        Ursula Kudrna
    Licht
        Sebastian Alphons
    Choreographie
        Sommer Ulrickson
    Dramaturgie
        Yvonne Gebauer , Benjamin Wäntig

    Emilia Marty
        Marlis Petersen
    Albert Gregor
        Ludovit Ludha
    Vítek
        Peter Hoare
    Krista
        Natalia Skrycka
    Jaroslav Prus
        Bo Skovhus
    Janek
        Spencer Britten
    Dr. Kolenatý
        Jan Martiník
    Maschinist
        Žilvinas Miškinis
    Putzfrau
        Adriane Queiroz
    Hauk-Šendorf
        Jan Ježek
    Kammerzofe
        Anna Kissjudit

        STAATSKAPELLE BERLIN

Weitere Vorstellungen: 16., 19., 22., 25. und 27. Februar

 

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