Wie geht es weiter mit dem urbanen Leben? Welche Strukturen werden zukünftig ‚Öffentlichkeit‘ bestimmen? Welche Leerstellen entstehen und welche Formen von Begegnung sind zukünftig in einer Stadtgesellschaft vorstellbar? Dies ist der Rahmen der Fragestellungen, die das Schauspiel Leipzig gemeinsam mit Gästen über einen längeren Zeitraum in Inszenierungen und Gesprächen vertieft.
Den Auftakt bildet am 28. Mai der Beitrag des Wiener Kollektivs DARUM auf dem Areal des Matthäikirchhofs. Inspiriert von dessen jahrhundertelanger und widersprüchlicher Geschichte entsteht in der Sauna der ehemaligen Stasi-Zentrale die immersive Performance „Letzter Aufguss“. Dort trifft das Publikum ein Figurenpersonal aus zahlreichen Schichten Leipziger Vergangenheit(en) und begegnet der Frage, wie ein künftiges Zusammenleben angesichts einer sich zunehmend aufheizenden Gegenwart gestaltet werden soll.
Im Juni führt ein „seismographischer Stadtspaziergang“ durch die Leipziger Innenstadt und geht der Frage nach, welche Veränderungen durch die letzten Monate und Jahre dort festzustellen sind. Außerdem wird das Publikum auf einer Straßenbahnfahrt mit dem Pop-up-Theater „2072“ spontan auf eine Stadtführung durch ein zukünftiges Leipzig mitgenommen.
Mit der Soloperformance „TANK“ von Doris Uhlich sowie den Eigenproduktionen „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ und „Die Leiden des jungen Azzlack“ verlässt das Schauspiel seine angestammten Spielstätten und wechselt ins Institut für Zukunft (IfZ), ins Stadtarchiv sowie ins UT Connewitz. Die Polit-Bigband Brigade Futur III und die Spielvereinigung Sued treten gemeinsam auf dem Spinnereigelände auf – und eröffnen einen Tag später das Festival OSTEN in Bitterfeld.
Publizist Jens Bisky setzt innerhalb von „Pay attention!“ die Reihe der Expertengespräche fort und diskutiert dabei den aktuellen Horizont der Erwartungen an eine Stadt – und ihre Veränderungen der letzten Jahre. Die Kuratorin Julia Schäfer blickt gemeinsam mit Gästen aus dem Programm von „Pay attention!“ und vom Stadtgeschichtlichen Museum auf das Selbstbild der Stadt Leipzig.
Und schließlich sind auch Anna-Sophie Mahlers Inszenierungen „La Bohème. Träume // Leipzig“ und „Undine“ mit ihren expliziten Leipzig-Bezügen Teil des Programms.
Das vollständige Programm inklusive der Termine findet sich unter www.schauspiel-leipzig.de
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PREMIEREN im Rahmen von Pay attention!
Ab 28. Mai, 18.30 Uhr, Matthäikirchhof
Letzter Aufguss
Von DARUM
Mit: Wenzel Banneyer, Thomas Braungardt, Denis Grafe, Sonja Isemer, Eidin Jalali, Andreas Keller, Dirk Lange, Markus Lerch, Christoph Müller, Michael Pempelforth, Teresa Schergaut
Regie: Victoria Halper, Kai Krösche, Ausstattung & Kostüme: Matthias Krische, Musik & Sounddesign: Kai Krösche, Dramaturgie: Laura Andreß
Weitere Vorstellungen
Ab 31. Mai, 21 Uhr, Institut für Zukunft
TANK
Konzeption: Doris Uhlich, Boris Kopeinig
Choreografie, Performance: Doris Uhlich, Dramaturgische Zusammenarbeit: Adam Czirak, Yoshie Maruoka, DJ / Text: Boris Kopeinig, Text: Doris Uhlich, Tank: Proper Space (Angela Ribera, Konstanze Grotkopp, Juliette Collas), Licht: Sergio Pessanha, Social Media: Esther Brandl, Produktion: Margot Wehinger, International Distribution: Something Great
Koproduktion tanzhaus nrw / Düsseldorf, ImPulsTanz / Wien, brut Wien
Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien
Weitere Vorstellungen
Ab 8. Juni, Straßenbahnen 3 & 7
Linie 2072
Mit: Philipp Adrian Djokić, Matthis Heinrich, Leonard Meschter, Ellen Neuser, Ronja Oehler, Ronja Rath, Laura Storz, Paula Vogel, Leonard Wilhelm
Künstlerische Leitung: Matthias Döpke, Marleen Ilg, Kostüme: Lena Bohnet
Weitere Vorstellungen
Ab 9. Juni, 18.30 Uhr, Start & Ende: Schauspiel Leipzig
System Innenstadt
Leipzig – Ein seismographischer Spaziergang (AT)
Mit: Paulina Bittner, Denis Petković
Regie: Jörg Karrenbauer, Dramaturgie: Benjamin Große
Weitere Vorstellungen