In diesem Unendlichkeitsspiel beklagt ein frommer Ritter im Jahr 1370 den Verlust der Gottgläubigkeit, als er den Tötungsbefehl seines Bischofs erhält. Zur Zeit des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und kurz vor dem Zusammenbruch der aristokratischen Gesellschaft sieht ein Adliger seinen Diener, in den er verliebt ist, nicht mehr als Teil der Familie, sondern als Lohnarbeiter. Dieser aber nutzt die neu gewonnene Freiheit, um in den Krieg zu ziehen und für die großen Ideen jener Zeit zu kämpfen. Mit Geld versucht ein Unternehmer 2007 seinen schwerkranken Sohn zu retten, indem er Obdachlose zum Verkauf lebenswichtiger Organe überreden möchte.
Ziel ist dabei stets, sich nicht länger auf der Suche nach dem richtigen Weg im Kreis zu drehen, sondern sich selbst zum Mittelpunkt zu machen und sein eigener Gott zu werden.
Mit diesem 2010 am Théâtre des Bouffes du Nord in Paris uraufgeführten Reigen durch die Zeit geht Joël Pommerat auf Spurensuche nach dem, was das Zusammenleben in sozial unsicheren Zeiten ausmacht. Viele kleine Geschichten verschmelzen zu einer Vision unserer krisenhaften Existenz und der Frage, wie wir ein glückliches Miteinander realisieren können.
Regie Frank Behnke
Bühne und Kostüme Markus Pysall
Dramaturgie Olivier Garofalo
Es spielen: Iris Hochberger, Corinna Pohlmann, Marie-Paulina Schendel, Florian Walter, Eric Wehlan, Denis Grafe, Bertram Maxim Gärtner, Paul Maximilian Pira