
In den 1830er-Jahren stößt Georg Büchner auf die Geschichte des Dichters Lenz, der von Goethe zunächst hoch geschätzt, dann verstoßen, nach und nach dem Wahnsinn verfällt. Aus Büchners »Lenz«-Novelle macht Wolfgang Rihm schließlich eine Oper, die mit verstörender Wucht vom Schicksal des jungen Dichters berichtet. Ein Kampf zwischen Wahnsinn und Kontrolle, von Calixto Bieito in packende Bilder gesetzt.
Rihm, der 2022 seinen 70. Geburtstag feiert, hat mit diesem Werk eine der meistgespielten Kammeropern eines lebenden Komponisten geschaffen. Musikalisch entspricht sie dem ungeheuren Ausdruckswillen und der Ausdruckskraft seines Schöpfers, die der Dirigent Franck Ollu als Experte für zeitgenössische Musik zum Klingen bringt.
Trotz vergleichsweise kleinem Orchester mit 11 Instrumentalist*innen entstehen mit den drei Sängern und einem sechsstimmigen Vokalensemble faszinierende Klangwelten.
Die extrem körperlich-sinnliche Klangsprache des »Jakob Lenz« übersetzt der Regisseur Calixto Bieito in Bilder, die vom Kampf zwischen Wahnsinn und Kontrolle erzählen. Dafür taucht er tief in die Innenwelten seine Opernfiguren wie Lenz ein, den Stimmen mit Bildern aus der Vergangenheit quälen, die ihre Schatten auch über die Gegenwart werfen.
Musikalische Leitung: Franck Ollu (Gast)
Regie: Calixto Bieito
Bühne: Anna-Sofia Kirsch
Kostüme: Paula Klein
Licht: Nicole Berry
Dramaturgie: Cordula Demattio
Kunst und Vermittlung: Oliver Riedmüller
Kinderchor: Anke-Christine Kober
Lenz: Joachim Goltz
Oberlin: Patrick Zielke
Kaufmann: Raphael Wittmer
Stimme (Sopran 1): Josefin Feiler (Gast)
Stimme (Sopran 2): Rebecca Blanz (Opernstudio)
Stimme (Alt 1): Marie-Belle Sandis
Stimme (Alt 2): Maria Polanska (Opernstudio)
Stimme (Bass 1): Serhii Moskalchuk (Opernstudio)
Stimme (Bass 2): Marcel Brunner
2 Kinder: Mitglieder des Kinderchors
Mit dem Nationaltheater-Orchester