Mozarts erste Zusammenarbeit mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte im Jahr 1786 war nichts weniger als skandalös. Das Schauspiel von Beaumarchais, das dem Komponisten und seinem Dichter zur Vorlage diente, war durch die Zensurbehörde bereits verboten worden. Allzu deutlich verhandelte das Stück die Ideale der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – den Sturz des Adels und den Sieg der sogenannten kleinen Leute. Drei Jahre vor dem Sturm auf die Bastille uraufgeführt, war Mozarts FIGARO nicht bloß ein Stück zeitgenössische Kunst, er war ein Politikum.
Dabei sind in der Oper viele politische Dreistigkeiten des Originals ins Menschliche gemildert. Der entscheidende Moment hat die schönste Musik: Die Gräfin vergibt ihrem reumütigen Gatten seine Seitensprünge und den schamlosen Machtmissbrauch. Die Revolution ist abgewendet, sie hat bereits stattgefunden. Auf der Bühne stehen weder Herr noch Diener. Hier singen Menschen in ihrer großen Verletzlichkeit vom vergänglichen Streben nach Glück.
Libretto von Lorenzo Da Ponte nach „La folle journée ou Le mariage de Figaro“ von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais
Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Besetzung
Musikalische Leitung
Johannes Zurl
Regie
Jasmina Hadžiahmetović
Bühne/Kostüm Sonja Füsti, Sabine Mončys
Choreinstudierung
Christian Möbius
Dramaturgie
Katharina Duda
Musikalische Assistenz
Frank Bernard
Andreas Simon, Christopher Cartner, Gyuesong Lee
Chorassistenz Christian Georgi
Regieassistenz Luisa Koepp
Graf Almaviva
Dániel Foki
Gräfin Almaviva
Nina-Maria Fischer
Susanna
Ketevan Chuntishvili
Figaro
Philipp Mayer
Cherubino
Rahel Brede
Marcellina
Gesine Forberger
Bartolo
Ulrich Schneider
Basilio
Dirk Kleinke
Don Curzio
Dirk Kleinke
Barbarina
Anne Martha Schuitemaker
Antonio Alexander Trauth
Zwei Frauen Zela Corina Calita, Aneta Kolton
Opernchor
Philharmonisches Orchester