
Es folgt eine Operation am offenen Herzen, an deren Ende eine Überraschung steht: »Arbeiten und nicht verzweifeln. So, das hätten wir. Aber das ist ja ein Ziegelstein. Ihr Herz ist ein Ziegelstein.« Vielleicht ist das Stückchen Text nicht mehr als ein Gag. Vielleicht ist es nur die Etüde eines müden ramatikers aus Vorwendezeiten. Vielleicht ist es aber auch der nächste Schritt des großen Datenkomprimierers Heiner Müller.
Ein Stück über Liebe und Zeit, über Arbeit und Verzweiflung. Sebastian Nübling und das Ensemble aus schwer arbeitenden Harlekinen setzen mit Herzstück die Arbeit fort, die sie mit Hamletmaschine begonnen haben. Hereinspaziert! Wir zeigen heute: Ein Herzstückchen über Arbeit an der Farce, über Nicht-Arbeit als Rebellion, über Theater als Unterbrechung und Heiner Müller als Direktor eines Zirkus’ aufmüpfiger Clowns im kapitalistischen Herbst!
Regie Sebastian Nübling
Bühne und Kostüme Evi Bauer
Musik Tobias Koch
Video Maryvonne Riedelsheimer, Jesse Kracht
Licht Gregor Roth
Dramaturgie Ludwig Haugk
Mit Maryam Abu Khaled, Mazen Aljubbeh, Karim Daoud, Dominic Hartmann, Kenda Hmeidan, Vidina Popov, Elena Schmidt
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Der CONTAINER
Die kommende Theatersaison am Maxim Gorki Theater beginnt in neuer Umgebung: Am 17. August wird mit der ersten Premiere und einer großen Spielzeiteröffnungsparty der CONTAINEЯ auf dem Vorplatz eingeweiht. Der neue Spielort, der nahezu 200 Zuschauerplätze fasst, erweitert das Gorki-Programm über zwei Spielzeiten als eine zusätzliche Plattform: eine weitere Einladung an die Berliner*innen, um bei einem Einheitspreis von 16 Euro (erm. 8 Euro) Theater zu erleben. Hier gestaltet Gorki-Hausregisseur Sebastian Nübling mit zwei Inszenierungen die Saisoneröffnung: Herzstück von Heiner Müller und Die Verlobung in St. Domingo – Ein Widerspruch von Necati Öziri gegen Heinrich von Kleist. Öziris Stück ist wie viele Uraufführungen der neuen Spielzeit in Koproduktion mit anderen großen Häusern und Festivals entstanden: Die Verlobung in St. Domingo mit dem Schauspielhaus Zürich, Jedem das Seine von Marta Górnicka zusammen mit den Münchner Kammerspielen und Sibylle Bergs Hass-Triptychon – Wege aus der Krise mit den Wiener Festwochen. In Koproduktion mit der Ruhrtriennale zeigt das Gorki das neue Stück der international ausgezeichneten Regisseurin Lola Arias, das sie gemeinsam mit jungen Berliner*innen entwickelt, welche als unbegleitete Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind. Auch Oliver Frljić inszeniert wieder am Gorki: Mit Anna Karenina oder Arme Leute eröffnet er die Gorki-Bühne im September, um nach Ablauf der Modernisierungsarbeiten mit frisch geölter Obermaschinerie zwei literarische Großkaliber auf die Bühne zu heben. Als Höhepunkt der Spielzeit versammelt der 4. Berliner Herbstsalon vom 25. Oktober bis zum 17. November eine Vielzahl von internationalen Künstler*innen an historischen Orten in der Mitte Berlins und präsentiert über drei Wochen Theater, Kunst, Performances und Diskursformate.