Von seinem Studium im Ausland zurückgekehrt, muss der junge Dänenprinz aufs elterliche Schloss eilen, um seinen Vater zu beerdigen. Doch am übrigen Hof scheint die Trauer nicht allzu groß: Hamlets Mutter Gertrude ist lieber Braut als Witwe, heiratet ihren Schwager Claudius und besetzt frisch wiedergekrönt den alten Thron. Und als wäre all das nicht schon genug, taucht plötzlich der angebliche Geist des verstorbenen Vaters auf, bezichtigt Claudius des Mordes und verlangt Vergeltung für sein unfreiwilliges Abdanken.
Tief getroffen und emotional verwundet ist Hamlet nicht der klassische Actionheld auf Rachefeldzug. Einer Gespenstergeschichte glauben und zum Königsmörder werden oder sich den politischen wie familiären Intrigen im Überwachungsstaat Dänemark wehrlos ergeben? – Sackgassen, wohin man sich auch wendet.
Was nun beginnt, ist ein Vexierspiel um Ränke und Intrigen. Wir werden Zeugen der schwierigsten Momente auf dem Weg erwachsen, also selbstbestimmt zu handeln. Dabei gibt es meist keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme, denn der Weg zur Wahrheit ist selten ein direkter. Das muss Hamlet erkennen. Und daran kann man schon mal verzweifeln.
All dies wusste ein gewisser William Shakespeare schon vor langer Zeit und hielt es in seinem bereits zu Lebzeiten wohl berühmtesten Drama fest. Und er wusste auch, dass sich »Geschichte« teilweise auf widerwärtige Weise wiederholt…
WILLIAM SHAKESPEARE wurde im Jahr 1564 in Stratford-upon-Avon als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Mit 18 Jahren heiratete er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, mit der er drei Kinder bekam. Es zog ihn nach London, wo er sich einer Schauspieltruppe anschloss, die ab dem Jahr 1594 unter dem Namen Lord Chamberlain’s Men bekannt wurde. Er stand in kleineren Rollen als Schauspieler auf der Bühne und versuchte sich nebenbei im Schreiben von Theaterstücken – mit durchschlagendem Erfolg. Shakespeare avancierte rasch zum beliebtesten Bühnenautor des Elisabethanischen Zeitalters. Als Miteigentümer des Globe-Theatre, in welchem die Lord Chamberlain‘s Men ab 1599 Shakespeares Stücke zur Aufführung brachten, schuf er sich außerdem beachtlichen Wohlstand. Obwohl er seine Stücke vor allem für das Volk schrieb, war er auch am königlichen Hof ein gern gesehener Gast. Im Jahre 1611 zog William Shakespeare nach Stratford-upon-Avon zurück, wo er am 23. April 1616, der Legende nach wegen eines Trinkgelages, verstarb.
THOMAS BIRKMEIR, Autor, Regisseur und Schauspieler, wurde 1964 in München geboren. Während seines Studiums am Max Reinhardt Seminar verpflichtete ihn das Burgtheater als Schauspieler und Assistent. Danach arbeitete er am Schauspielhaus Wien und am Schlossparktheater Berlin als Oberspielleiter. Seit der Saison 2002/03 hat Thomas Birkmeir die künstlerische Direktion des Theaters der Jugend inne. Er inszenierte und inszeniert u.a. an der Staatsoper Wien, Volkstheater Wien, Theater in der Josefstadt, Staatsschauspiel Dresden, Staatstheater Hannover, Residenztheater München, Thalia Theater Hamburg. Gastprofessuren führten ihn an das Max Reinhardt Seminar und an das MUK/Wien. Seine Stücke und Stückbearbeitungen erfuhren über 70 Nachinszenierungen im deutschsprachigen Raum und
darüber hinaus (u.a. Schauspielhaus Zürich, Schauspielhaus Hamburg, Residenztheater München). In der letzten Saison inszenierte er und schrieb die Bühnenfassungen für »Der talentierte Mr. Ripley« von Patricia Highsmith und »Wuthering Heights – Sturmhöhe« nach Emily Brontë. Neben zahlreichen Regieauszeichnungen (u.a. Dorothea-Neff-Preis) wurde Thomas Birkmeir 2013 der Nestroy-Preis für »10 Jahre innovatives, zeitgemäßes Kinder- und Jugendtheater« verliehen.
für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene
Fassung und Regie von Thomas Birkmeir
Hamlet Jakob Elsenwenger
Gertrud Felicitas Franz
Ophelia Aline-Sarah Kunisch
Claudius Jürgen Heigl
Horatio Pascal Groß
Polonius Frank Engelhardt
Laertes Okan Cömert
Rosenkranz / Bernardo Tomas Rabbering
Güldenstern Kaj Louis Lucke
In weiteren Rollen Ensemble
Regie Thomas Birkmeir
Bühne Vanessa Achilles-Broutin
Kostüme Irmgard Kersting
Licht Lukas Kaltenbäck
Kampfcoach / Fechttraining Martin Woldan
Dramaturgie Brigitte Auer
Assistenz und Inspizienz Felix Metzner
Hospitanz Charlotte Morschhausen
Vorstellungen bis 05. Mai 2018