
Interviews mit Landwirt*innen, Aktivistinnen, Politiker*innen und Bewohner*innen aus Erksdorf, die bei einer Feldforschung im Vorfeld der Proben stattfanden, sowie regionales Kulturgut wie die Schwälmer Tracht fließen gleichwertig in die Inszenierung ein – ergänzt durch literarische Reflexionen und philosophische Fragen: Gibt es eine wirkliche Trennung zwischen Natur und Kultur? Ist das Konzept des individuellen Menschen überholt? Oder ist der Mensch selbst Teil eines Netzwerks, das sich gegenseitig bedingt und formt?
Wie könnte ein Stück Acker in einem Theater auftreten – nicht als Landschaft im Hintergrund, sondern als gleichberechtigte Akteurin neben Menschen und anderen Lebewesen? Dieser Herausforderung stellt sich die vielstimmige „feldfuge“. Ihre Protagonist*innen folgen der Einladung eines Runkelrübenackers. Sie graben sich durch unterschiedliche Bodenhorizonte, knüpfen ein gegenseitiges Sorgenetzwerk und kommen so der Erde immer näher. Doch leicht kippt die ökologische Harmonie in völkische Fantasie …
Mit Hilfe von Bodenmikrofonen, einer neu erfundenen Sprache und Erinnerungen aus einem alten hessischen Dorf wird das Rätsel des Feldes ergründet. Dabei sickern Text- und Klangkörner vom Autobahnausbau bis zur Wetterchronik in ständiger Entschleunigung mit. Zwischen Ritualen, Interviews und Arien entsteht ein philosophisches wie unterhaltsames Experiment.
Inszenierung: Konrad Amrhein
Komposition: Lara Bäucker
Bühne: Mascha Dilger
Kostüme: Felizitas Wiesner
Dramaturgie: Hanna Kneißler
Regieassistenz: Kilian Bohnensack
Musikalische Einstudierung: Holger Reinhardt/Miyeon Eom
Inspizienz: Franziska von Knoblauch
Gesang: Jonathan Macker
Spiel: Laura Talenti
Klarinette: Maximilian Breinich
Akkordeon: Elisabeth Müller
Mi
02 07 2025
20 Uhr
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit: Musiktheater: Schauspiel: Studio: