Das Wasser ist eindeutig gesundheitsschädlich, es müsste eine Wasseraufbereitungsanlage gebaut werden. Doch seine Warnung stößt auf taube Ohren. Die Kurverwaltung fürchtet die enormen Mehrkosten und das Ausbleiben der Kurgäste im Fall einer Schließung des Kurbades: Stockmann soll zum Schweigen gebracht werden. Die Redaktion des „Volksboten“ möchte Stockmanns Bericht als Skandal an die Öffentlichkeit bringen, doch die Bürgermeisterin droht Stockmann mit der Kündigung seiner Kurarztstelle und die Bürgerversammlung erklärt ihn zum Volksfeind.
133 Jahre nach seiner deutschen Erstaufführung in Berlin ist „Ein Volksfeind“ aktuell wie nie: Macht kämpft gegen Recht, die „kompakte Majorität“ gegen den „Volksfeind“ Dr. Stockmann. Gefährdet wird bei diesem gesellschaftlichen „Russisch-Roulette“ die sensibelste Staatsform in unserer globalisierten Welt: Die Demokratie. Was passiert mit einer demokratischen Gesellschaft, wenn aus finanziellem Interesse wissenschaftliche Erkenntnisse als Fake News deklariert werden?
Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen wird für den Regisseur Reinhard Göber zur Projektionsfläche, um mit ihm seismographisch die individuellen und gesellschaftlichen Konflikte aufzuspüren, die im „Hier und Jetzt“ des 21. Jahrhunderts aktuell sind.
Aus dem Norwegischen von Bernhard Schulze | Bearbeitet von Reinhard Göber
Regie Reinhard Göber
Bühne und Kostüme Johann Jörg
Dramaturgie Luise Curtius
Regieassistenz Elisa Ender
Soufflage Mariia Chechel
Inspizienz Vladimir Golubchyk
Dr. Tomas Stockmann, Arzt Daniel Koch
Katrin Stockmann, seine Frau Julia Hell
Petra, ihre Tochter, Lehrerin Sophie Hess
Hedda und Helene, ihre Töchter Stella Michel Göber/Tessa Tavanti
Kiil, Katrin Stockmanns Pflegevater Dieter Maas
Silke Stockmann, Bürgermeisterin Claudia Lüftenegger
Hovstad, Redakteur des „Freien Volksboten“ Mario Gremlich
Billing, Mitarbeiter des „Freien Volksboten“ Philipp Andriotis
Aslaksen, Druckereibesitzerin Ute Menzel