Wie lästig, dass ausgerechnet jetzt, wo es hier endlich mal wieder richtig läuft, ein kleiner, erfolgloser Kurpfuscher den Aufstand probt und „Skandal!“ in die schöne Heil-Idylle brüllt. Er faselt was von verseuchtem Wasser, von Gesundheitsgefährdung, von Vertuschung und Verantwortung. Und nicht nur das: Auf einmal soll die ganze hiesige Politik korrupt sein. Ja, dieser besorgte Bürger ist wahrlich flott mit Klischees bei der Hand. Politiker sind dann schnell mal Berufslügner. Als wären das nicht auch nur Menschen, die sich für das Allgemeinwohl den Rücken krumm machen.
Manchmal muss man eben Dinge verschweigen, um Schaden abzuwenden. Wären eine Sanierung der Wasserleitung und der Bau einer Kläranlage nicht viel zu teuer und langwierig? Schulden, Schließung, Imageschaden – tschüss Arbeitsplätze! Tschüss Aufschwung! Na, herzlichen Glückwunsch, so war Demokratie eigentlich nicht gemeint! Was für ein Glück, dass unser Bürgermeister nicht hysterisiert, zumal man eine Gefahr für Leib und Leben gar nicht erkennen kann. Klar ist dagegen: Das eigentliche Problem ist nicht das angeblich verseuchte Wasser oder die ach so korrupte Politik. Nein, das Problem ist der, der die Demokratie für seine persönliche Profilneurose missbraucht. Aber Probleme lösen, das kann unser Bürgermeister eben. Besonders, wenn er die Mehrheit hinter sich weiß!
Überarbeitete Wiederaufnahme von Florian Fiedlers Inszenierung von 2007 am schauspielfrankfurt
- Regie: Florian Fiedler
- Bühne: Maria-Alice Bahra
- Musik: Martin Engelbach, Frank Wul
- Dramaturgie: Sibylle Baschung / Meike Sasse
- Theaterpädagogik Anke Weingarte
Mit
- Torsten Bauer
- Susanne Burkhard
- Clemens Dönicke
- Martin Engelbach
- Peter Engelhardt
- Banafshe Hourmazdi
- Anna Polke
- Emilia Reichenbach
- Daniel Rothaug
- Jürgen Sarkiss
- Lise Wolle
- SA, 13.01.2018 - 19:30 Uhr, SO, 21.01.2018 - 18:00 Uhr, FR, 26.01.2018 - 19:30 Uhr
- SA, 10.02.2018 - 19:30 Uhr, FR, 16.02.2018 - 19:30 Uhr, SO, 25.02.2018 - 18:00 Uhr
- SA, 05.05.2018 - 19:30 Uhr
Das Bild zeigt Henrik Ibsen