Barnabas, der ihm Nachricht aus dem Schloss bringt, wurde zum ersten Mal als Bote eingesetzt, Frieda, die er dem mächtigen Sekretär Klamm ausgespannt hat, war gar nicht dessen Geliebte, der Vorsteher, der ihm als Vorgesetzter genannt wird, braucht keinen Landvermesser, und die Wirtin, die ihm zu helfen verspricht, entpuppt sich als K.s größte Feindin. Oder doch nicht? Ist alles ganz anders, und scheint es K. nur so, weil er die Regeln dieser Schloss-Welt nicht kennt und nicht versteht?
Beim Versuch, eine Arbeit zu finden, rennt K. gegen unsichtbare Wände, verstrickt sich in zermürbender Bürokratie und findet doch keinen Platz in der Welt. Franz Kafkas Lebensthemen sind der Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft und der Kampf des Einzelnen um Anerkennung. 1922 entstanden, ist »Das Schloss« Fragment geblieben – wie die anderen Romane Kafkas auch. K.s Ende bleibt offen, aber es steht zu befürchten, dass Barnabas recht hat, wenn er K. warnt: »Gib acht, der Weg geht abwärts.«
Jan Philipp Gloger inszenierte u. a. bei den Bayreuther Festspielen, am Royal Opera House London, Opernhaus Zürich und an den Schauspielhäusern in Berlin, Hamburg und München. 2016/17 brachte er in Düsseldorf Elfriede Jelineks »Das Licht im Kasten« im Central zur Uraufführung.
Besetzung
K. Moritz Führmann
Frieda Tabea Bettin
Die Wirtin Claudia Hübbecker
Der Vorsteher Thomas Wittmann
Der Lehrer Florian Lange
Pepi Cennet Rüya Voß
Barnabas Jonas Friedrich Leonhardi
Die Gehilfen Nils Kretschmer, David Vormweg
Regie Jan Philipp Gloger
Bühne Christof Hetzer
Kostüm Anne Buffetrille
Musik Kostia Rapoport
Licht Bernd Purkrabek
Dramaturgie Felicitas Zürcher
Mo, 17.09. / 19:30
Im Central, Worringer Straße 140
Mi, 26.09. / 19:30
Im Central, Worringer Straße 140
Do, 04.10. / 19:30
Im Central, Worringer Straße 140
Do, 18.10. / 19:30
Im Central, Worringer Straße 140
Di, 23.10. / 19:30
Im Central, Worringer Straße 140
Mo, 05.11. / 19:30
Im Central, Worringer Straße 140
Central Große Bühne