Don Karlos berät sich mit seinem Jugendfreund, dem Marquis von Posa, der in ihn dringt, für seine Interessen zu kämpfen und dazu die vergebliche Liebe nutzt. Es entspinnt sich eine Serie von Intrigen, die Friedrich Schiller in "Don Karlos" alle auserzählt. Dazu gehören – neben den Liebesverwirrungen – die Pläne und Strategien der Karrieristen der Macht, Herzog von Alba und Pater Domingo. Eine destruktive Mischung, in der ausgerechnet der Marquis von Posa eine zentrale Rolle spielt.
Friedrich Schiller schrieb mit Unterbrechungen diesen Vater-Sohn-Konflikt mit weltgeschichtlicher Auswirkung von 1783 bis 1787. Uraufgeführt zwei Jahre vor der großen Revolution, wechselte er dabei mehrfach die ästhetische Gestalt, vom bürgerlichen Trauerspiel zum Ideendrama. Gerade in der Figur des Posa rechnet Schiller mit der Aufklärung ab und zeigt, wie brüchig der Idealismus schon immer gewesen ist, wie gefährlich gerade hehre Ziele sind. Die folgenden Jahre werden seine Haltung nur bestärken. "Don Karlos" nimmt in seinem Werk eine Scharnierstellung ein: zwischen Sturm und Drang und der Weimarer Klassik. Es ist auch Nachricht aus einer Zeit, die noch nicht so einen schmalen Begriff von Politik hatte, dass sie ihr die Liebe nicht zurechnete.
Regie Martin Kušej
Bühne Annette Murschetz
Kostüme Heide Kastler
Musik Bert Wrede
Licht Tobias Löffler
Dramaturgie Götz Leineweber
mit
Thomas Loibl Philipp II
Lilith Häßle Elisabeth von Valois
Nils Strunk Don Karlos
Max Koch Parma
Tim Werths Olivarez
Anna Graenzer Mondekar
Meike Droste Eboli
Franz Pätzold Marquis von Posa
Thomas Gräßle Lerma
Marcel Heuperman Alba
Thomas Lettow Domingo
Wolfram Rupperti Feria
Christian Erdt Medina Sidonia
Manfred Zapatka Der Großinquisitor
Do 17. Mai 18, 19:00 Uhr
Fr 18. Mai 18, 19:00 Uhr
So 27. Mai 18, 18:00 Uhr
Mo 04. Jun 18, 18:30 Uhr
Fr 08. Jun 18, 18:00 Uhr
Sa 16. Jun 18, 18:00 Uhr
Bild: Friedrich Schiller