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"Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt - Schauspiel Stuttgart

Premiere Sa – 22. Jun 19, 19:30, Schauspielhaus

Warum sollte die Weltformel zur absoluten Vorherrschaft, um die sich die Großmächte schlagen, nicht dort zu finden sein, wo Isaac Newton und Albert Einstein sich die Klinke in die Hand geben: im Irrenhaus? Dorthin flieht auch der Kernphysiker Möbius vor seiner Familie und der Verantwortung, denn er hat die furchtbare Formel entdeckt, das Problem der Gravitation gelöst und das System aller möglichen Erfindungen erfunden. Nur in der Psychiatrie ist er noch frei, in der Öffentlichkeit wären seine Gedanken Sprengstoff.

 

Doch auch im abgeriegelten Rahmen der Anstalt kann sein zerstörerisches Wissen nicht ruhen: Einstein und Newton entpuppen sich als Agenten zweier konkurrierender Geheimdienste, die sich ebenfalls als geisteskrank ausgegeben haben. Im Irrenhaus des Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd kann aber nur bleiben, wer auf überzeugende Art und Weise verrückt ist. Deswegen muss Patient Beutler nicht nur glauben, er sei Newton, Patient Ernesti, er sei Einstein, und Patient Möbius, ihm erscheine der König Salomo, sondern sie müssen allesamt ihre Krankenschwestern ermorden. Die Polizei lässt sich von ihrem Schauspiel überzeugen, und Mathilde von Zahnd wird auf ihre ganz eigene Art Teil der Performance. Als Pfleger und Schwestern die Physiker zum Essen im Salon alleine lassen, kann ein drohender Showdown gerade noch abgewendet werden, und die diplomatischen Verhandlungen über die Geschicke der Welt können beginnen. Denn: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“

Friedrich Dürrenmatt (1921–1991) ist einer der bedeutendsten Schweizer Schriftsteller und ein Meister der Groteske. 1956 wurde er mit seinem Stück Der Besuch der alten Dame weltweit bekannt, 1962 konnte er im zeitgeschichtlichen Kontext des Kalten Krieges mit Die Physiker an diesen Erfolg anknüpfen. Dürrenmatt entwickelte seinen eigenen Typus der Tragikomödie, den er dramentheoretisch als „die einzig mögliche dramatische Form, heute das Tragische auszusagen“, begründete.

Inszenierung
   Cilli Drexel
Bühne
   Judith Oswald
Kostüme
   Janine Werthmann
Musik
   Bärbel Schwarz
Licht
   Jörg Schuchardt
Dramaturgie
   Carolin Losch

MIT:
Marietta Meguid, Gabriele Hintermaier, Amina Merai, Marco Massafra, Benjamin Pauquet, Klaus Rodewald, Michael Stiller und Statisterie

Di – 25. Jun 19, 19:30
Di – 02. Jul 19, 19:30
Do – 11. Jul 19, 19:30
Mo – 15. Jul 19, 19:30
Di – 16. Jul 19, 19:30
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit:

Mi – 24. Jul 19, 20:00
Fr – 27. Sep 19, 19:30
Mo – 30. Sep 19, 19:30
Fr – 04. Okt 19, 19:30
Do – 17. Okt 19, 19:30
Fr – 25. Okt 19, 20:00

 

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