In der algerischen Küstenstadt Oran bricht eine seltsame Seuche aus. Doktor Bernard Rieux ahnt, was alle anderen für unmöglich halten: Es ist die Pest. Der Ausnahmezustand wird ausgerufen, die Stadt hermetisch abgeriegelt, alle Verbindungen zur Außenwelt gekappt. Bald fordert die Krankheit mehr und mehr Opfer, gigantische Krankenstationen entstehen, später Massengräber. Der Arzt weiß, dass sein Kampf gegen die Seuche aussichtslos ist. Der Bazillus bleibt unbesiegbar, auch wenn die Pest Oran nach neun Monaten so unvermittelt wieder verlässt, wie sie gekommen ist.
Albert Camus’ weltberühmter Roman fragt nach der Möglichkeit menschlichen Handelns im Angesicht der Katastrophe. Während des Zweiten Weltkriegs geschrieben, gilt er als Bild für den Kampf der Résistance gegen die Besetzung Frankreichs ebenso wie als zeitlose Auseinandersetzung mit dem metaphysischen Problem des Bösen. Die Inszenierung des ungarischen Regisseurs András Dömötör fokussiert die Pest als Allegorie des Faschismus, der - für eine Zeitlang verschwunden geglaubt - wieder erwacht und seine "Ratten zum Sterben in die Städte schickt".
Regie András Dömötör
Bühne und Kostüme Sigi Colpe
Musik László Bakk-Dávid
Licht Peter Grahn
Dramaturgie Claus Caesar, Meike Schmitz
Mit Božidar Kocevski
Nächste Vorstellung am Samstag, den 16. November, Dienstag, den 26. November, Freitag, den 13. Dezember, Donnerstag, den 19. Dezember und Donnerstag, den 26. Dezember.