David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaf, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeaufragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
Robert Menasse spannt in diesem Roman einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen. Und was macht Brüssel? Es sucht einen Namen für ein Schwein, das durch die Straßen läuf. – Eine Tragikomödie, eine Farce, ein schillerndes Panorama der europäischen Eliten. 2017 erhielt Menasse für „Die Hauptstadt“ den Deutschen Buchpreis.
Robert Menasse *1954 in Wien. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina. 1980 Promotion. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre an der Universität São Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über Hegel, Lukács, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.
Fassung von Tom Kühnel und Ralf Fiedler
Regie
Cilli Drexel
Bühne und Video
Maren Greinke
Kostüme
Alexia Engl
Sounddesign
Kutin | Kindlinger
Licht
Nico de Rooij
Dramaturgie
Ina Tartler
David de Vriend
Peter Drassl
Martin Susman, António Oliveira Pinto, Mann im Schweinekostüm
Thorsten Danner
Fenia Xenopoulou, Verkäuferin, Madeleine
Lisa Weidenmüller
Professor Alois Erhart, Mrs Grace Atkinson, Schwester Joséphine, Staatsanwältin
Marie-Therese Futterknecht
Kai-Uwe Frigge, Hauptkommissar Maigret, Attila Hidegkuti, Philippe Gaultier
Roman Blumenschein
Kommissar Émile Brunfaut, Ryszard Mateusz Oswiecki (Matek), Romolo Augusto Massimo Strozzi
Christoph Kail
Florian Susman, Bohumil Szmekal, George Morland, Monsieur Hugo
Peter Schorn
17.01.2019
Beginn: 20:00 Uhr