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"Alles ist erleuchtet" nach dem Roman von Jonathan Safran Foer - Burghofbühne Dinslaken

Premiere // 28. Oktober 2022, 20 Uhr // Kathrin-Türks-Halle Dinslaken

Jonathan, ein junger amerikanischer Jude reist in die Ukraine, um Augustine zu finden, die Frau, die in den 1940er Jahren seinen Großvater vor der nationalsozialistischen Verfolgung gerettet hat. Begleitet von einem Fahrer, der skurrilerweise vorgibt blind zu sein, und dessen Enkel, dem USA-begeisterten Alex, der trotz eines recht unkonventionellen Gebrauchs der englischen Sprache als Dolmetscher für die Unternehmung angeheuert wird, geht es von Lwow aus los in die ukrainische Provinz. Als Anhaltspunkte hat das Trio allerdings nur ein altes Foto von Augustine und den Ortsnamen Trachimbrod, von dem niemand je etwas gehört zu haben scheint.

 

Copyright: Burghofbühne Dinslaken, Pressefoto

Erzählt wird eine aberwitzige Irrfahrt, die als unterhaltsames Roadmovie voller Missverständnisse und absurder Situationskomik beginnt und sich allmählich als Reise zu den Schrecken und grauenerregenden Verbrechen der Vergangenheit entpuppt. Für jeden der drei wird die Suche nach Augustine und dem verschwundenen Ort Trachimbrod zu einer persönlichen Suche nach Selbsterkenntnis und Wahrhaftigkeit. Der alte Ukrainer stellt sich seinen verdrängten Erinnerungen und Schuldgefühlen, Alex beginnt sich von seinem dominanten Vater zu emanzipieren. Jonathan schließlich gelingt es in einem Akt kreativer Selbstbestimmung, die Geschichte seiner ausgelöschten Wurzeln, die Geschichte des jüdischen Trachimbrod im Erzählen neu zu erfinden.

So ist „Alles ist erleuchtet“ nicht zuletzt auch eine kraftvolle Erzählung über die Macht des Geschichte- und Geschichtenerzählens selbst, über das Glück der fantastischen Ausschweifung und vielleicht sogar über die graduelle Rettung, die darin liegen könnte, sich dem Vernichteten und Verlorenen schöpferisch anzunähern. Nach dem Erfolg von „Extrem laut und unglaublich nah“ widmet sich die Burghofbühne erneut der Inszenierung eines Romans von Jonathan Safran Foer. Sein Debut „Alles ist erleuchtet“ erschien 2002 und avancierte in kurzer Zeit zum Weltbestseller.

Inszenierung
Mirko Schombert
Bühne und Kostüme
Jörg Zysik
Musik
Jan Exner
Dramaturgie
Nadja Blank
Dramaturgie
Verena Caspers
Regieassistenz
Julia Kempf

Ensemble
Alex, Kolker, Sofiowka, Mann 2
Markus Penne
Jonathan, Safran
Matthias Guggenberger
Brod, Augustine, Zoscha, Menasche, Frau
Norhild Reinicke
Großvater, Rabbi, Kollege
Jan Exner
Jankel, Vater, Ober, Arzt, Mann 1, Astronaut
Arno Kempf

Do, 08.12.2022 · 20:00 Uhr
Recklinghausen, Ruhrfestspielhaus
Mi, 18.01.2023 · 19:30 Uhr
Hamm, Kurhaus
Fr, 20.01.2023 · 20:00 Uhr
Wesel, Städtisches Bühnenhaus
Do, 26.01.2023 · 20:00 Uhr
Lippstadt, Stadttheater
Mo, 30.01.2023 · 19:30 Uhr
Leverkusen, Forum-Studio
Do, 09.02.2023 · 20:00 Uhr
Lünen, Heinz-Hilpert-Theater
So, 19.02.2023 · 19:00 Uhr
Plettenberg, Aula Albert-Schweitzer-Gymnasium
Mi, 22.02.2023 · 20:00 Uhr
Ibbenbüren, Bürgerhaus
Do, 23.02.2023 · 20:00 Uhr
Bocholt, St.-Georg-Gymnasium
Fr, 24.02.2023 · 19:30 Uhr
Marl, Theater Marl
Do, 23.03.2023 · 19:30 Uhr
Bottrop, Aula Josef-Albers-Gymnasium
Sa, 01.04.2023 · 19:30 Uhr
Bad Arolsen, Fürstliche Reitbahn
Sa, 06.05.2023 · 19:30 Uhr
Siegen, Apollo-Theater

 

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