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6. INTERNATIONALES MONODRAMA FESTIVAL THESPIS in Kiel

Zum 6. Mal seit 1999 findet vom 7.-14. November 2008 in Kiel das deutschlandweit einzigartige und international renommierte Festival für Monodramen (Einpersonenstücke) aus aller Welt statt:THESPIS. Dieses Mal kommen die teilnehmenden Künstler/innen aus Großbritannien, Polen, Russland, der Schweiz, der Ukraine, den USA, Kanada, Norwegen, Israel/Palästina, Japan und Deutschland.

Zum Großteil handelt es sich bei den gezeigten Inszenierungen um deutsche Erstaufführungen; hier und da gibt es aber auch ein Wiedersehen mit Künstler/innen, die hierzulande keine Unbekannten mehr sind, wie zum Beispiel der einzigartige Jürg Kienberger oder Herbert Sand von der Berliner Volksbühne.

Thematisch und ästhetisch ist die Vielfalt so groß, wie sie bei einem so kleinen Festival nur sein kann: Komödie und Tragödie, Sprech- und Körpertheater, Modernes und Traditionelles, mal musikalisch, mal tänzerisch, mal weltpolitisch hochbrisant, mal ganz privat und zeitlos. Alles ist möglich in der wunderbaren Welt des Monodramas. Doch so unterschiedlich alle Darbietungen auch sein mögen, sie alle eint, was Henry Miller einmal gesagt hat: "Ein Theaterstück, selbst ein zorniges, ist unter anderem immer auch ein Liebesbrief, gerichtet an die Welt, von der sehnsüchtig eine liebevolle Antwort erhofft wird."

Das Festival wird veranstaltet von MAECENAS e.V., in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Theaterinstitut ITI, dem Theater Kiel, den Kieler Nachrichten und anderen nationalen und internationalen Institutionen und wird von der Stadt Kiel, dem Land Schleswig-Holstein (der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein) und dem Bund (der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestag) gefördert. THESPIS ist Mitglied des Netzwerkes des Internationalen Monodrama-Forums ITI/UNESCO, ARS BALTICA und steht unter der Schirmherschaft des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Herrn Peter Harry Carstensen.

Hauptprogramm:

Fr | 7. November | 19 Uhr | Schauspielhaus

Offizielle Eröffnung des Festivals

Moderation: Hans Christian Hoth

Fr | 7. November | 20 Uhr | Schauspielhaus

Ich bin ja so allein... (Ein musikalisches Solo) (Schweiz)

Von und mit Jürg Kienberger

Der Schweizer Jürg Kienberger, jahrelanger Stammschauspieler und -musiker im Ensemble des Theaterwundermachers Christoph Marthaler, verarbeitet in seinem grandiosen und vielfach gefeierten "musikalischen Solo" die eigene Kindheit im familiengeführten Alpenhotel "Waldhaus" in Sils-Maria, wo bereits Thomas Mann, Hermann Hesse und Gustav Mahler abstiegen und Claude Chabrol seinen Film "Rien ne va plus" drehte. Mit wohltuend leisem Humor, minimalistischen Theatermitteln und einer ungemeinen Musikalität berichtet Kienberger vom Aufwachsen zwischen Hotelorchester, gelangweilten Gästen und Original-Engadiner-Nusstorten. Eine Sternstunde der komisch-theatralischen Reduktion.

"Jürg Kienberger ist ein trauriger Komiker, ein komischer Tragöde. Ein Künstler, der mit den kleinsten Mitteln, mit ganz wenigen Worten, keineswegs vielen Noten und der schlichten Gebärdensprache wirkt wie kein anderer Clown: groß und artig, klitzeklein und frech." (Süddeutsche Zeitung)

"Dieser Abend der gebremsten Verzweiflung zaubert das permanente Schmunzeln ins Publikum. Er ist damit die wunderbarste Prophylaxe gegen jede drohende November-Depression." (Neue Zürcher Zeitung)

Mitarbeit: Claudia Carigiet

Sprache: Deutsch

Dauer: 80 Minuten

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Deutsche Erstaufführung

Sa | 8. November | 18 Uhr | Theater im Werftpark

Light Sky (Palästina/Schweiz)

Von Ghassân Zaqtân

Mit Tahani Salim

Es herrscht Ausgangssperre. Eine Frau sitzt in ihrer Wohnung in Ramallah. Zu gerne würde sie eine Zigarette rauchen. Sie sieht die Schachtel auf dem Balkontisch, kann jedoch nicht hinaus, um sie zu holen: Gleich gegenüber liegen Scharfschützen auf der Lauer. Gefangen in den eigenen vier Wänden, denkt sie über ihr eigenes Leben und über die Menschen, die sie auf ihrem Weg begleitet haben, nach. Maryam, die sie als Kind immer heimlich beim Baden beobachtete, und die Opfer eines "Ehrenmords" wird, weil sie sich mit einem verheirateten Mann aus dem Dorf trifft. Ihre Mutter, die einen einsamen Tod im Exil stirbt, stets im festen Glauben an eine Rückkehr nach Ramallah, den Schlüssel ihres verlassenen Hauses noch immer um den Hals tragend.

Bruchstückhaft fügen sich Alltagsgeschichten aus Palästina und der Situation in den Flüchtlingslagern zu einem sehr persönlichen Stimmungsbild zusammen, das ein Leben in einem Krisengebiet jenseits der medialen Oberfläche schildert.

Die palästinensische Schauspielerin Tahani Salim wurde 1967 in Syrien geboren, studierte Schauspiel in Amman und lebt seit 2002 in der Schweiz, wo sie auf Susanne-Marie Wrage stieß. Die gefeierte Film- und Theaterschauspielerin (u.a. am Zürcher Theater Neumarkt und am Theater Basel) arbeitet seit 2000 als freie Regisseurin und Schauspielerin.

Regie: Susanne-Marie Wrage

Spielfassung: Susanne-Marie Wrage, Tahani Salim

Übersetzung: Urs Goesken, Günther Orth

Ausstattung: Renate Wünsch

Video: nlc

Licht: Matthias Keller

Produktionsleitung: Barbara Stocker (GO Theaterproduktionen)

Sprache: Deutsch

Dauer: 45 Minuten

Eine Koproduktion des Schlachthaus Theater, Bern, des Palestinian National Theatre, Jerusalem und der GO Theaterproduktionen, Zürich.

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Deutsche Erstaufführung

Sa | 8. November | 20 Uhr | Studio Schauspielhaus

So | 9. November | 17 Uhr | Studio Schauspielhaus

Nijinsky (Polen)

Von Waldemar Zawodziński und Kamil Maćkowiak, nach Vaslav Nijinskys Tagebüchern

Mit Kamil Maćkowiak

Im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts revolutionierte der polnischstämmige Tänzer und Choreograf Vaslav Nijinsky (1889-1950) das klassische Ballett von Grund auf. Seine mitunter hochgradig sexuell aufgeladenen Bewegungsabläufe führten des öfteren zu Tumulten im Zuschauerraum und festigten nach und nach seinen Ruf als "Gott des Tanzes". Als Nijinsky im Januar 1919 zum letzten Mal auftrat, war er 29 Jahre alt. Ein rapider Verfall seines Geisteszustandes beendete frühzeitig eine der strahlendsten Karrieren in der Geschichte der Tanzkunst. Sechs Wochen lang - von seinem letzten Auftritt bis zur Einweisung in die Psychiatrie - schrieb Nijinsky Tagebuch: das schockierende Dokument einer schweren Schizophrenie, auf dem das Stück "Nijinsky" basiert. Nach 30 Jahren in verschiedenen Pflegeheimen starb der "Gott des Tanzes" 1950 in London.

Kostümbild: Izabela Stronias

Sprache: Englisch (8.11.) / Polnisch (9.11., außer Konkurrenz)

Dauer: 80 Minuten (Englisch) / 100 Minuten (Polnisch)

Eine Produktion des Theater Jaracza, Lodz

www.teatr-jaracza.lodz.pl

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Deutsche Erstaufführung

So | 9. November | 18 Uhr | Pumpe

Jeff Waynes musikalische Version des Kriegs der Welten (Großbritannien)

Von Jeff Wayne, nach dem Roman von H.G. Wells

Mit Pip Utton

Kaum ein zweiter Science-Fiction-Roman hat soviel Aufsehen erregt wie H.G. Wells´ Klassiker „Der Krieg der Welten“ (1898) über den Angriff blutdurstiger Marsianer auf den Planeten Erde. 1938 machte Orson Welles ein beklemmend authentisches Hörspiel daraus, 1953 folgte die erste Verfilmung (die zweite kam 2005), und 1979 machte Komponist Jeff Wayne den Stoff zur Vorlage eines legendären, bombastischen Doppelalbums, gesungen von Justin Hayward, Chris Thompson und anderen Rockröhren und mit Richard Burton als Erzähler.

Fast 30 Jahre später ist es nun Pip Utton, der nach seinen preisgekrönten Auftritten als „Adolf“ und „Bacon“ nun zum dritten Mal nach Kiel kommt, gelungen, Jeff Wayne zur Erstellung einer leicht gekürzten One-Man-Bühnenshow seines Rockklassikers zu überreden, die in diesem Sommer auf dem Edinburgh Festival Fringe ihre Premiere feierte.

Ohne großen technischen Aufwand, mit spärlichem Bühnenbild und zu einer stimmungsvollen Lichtdramaturgie spricht, singt und spielt Utton die abenteuerliche Geschichte, begleitet von Jeff Waynes Originalmusik. Eine buchstäbliche Sternstunde!

Sprache: Englisch

Dauer: 60 Minuten

Eine Produktion der Pip Utton Theatre Company.

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Deutsche Erstaufführung

Mo | 10. November | 20 Uhr | Pumpe

Ein Führer in die Kulissenwelt (Russland)

Nach Karel Čapeks "Wie ein Theaterstück entsteht"

Mit Elena Kharitonova

Seien Sie doch mal ehrlich, liebes Publikum: Was wissen Sie eigentlich wirklich darüber, wie ein Theaterstück entsteht? Was wissen Sie von all den Hürden, den Hindernissen und den Hemmschuhen, die es zu überwinden gilt, bis Sie, liebes Publikum, es sich auf Ihren Plätzen bequem machen und einen so genannten "schönen Abend" erleben können? Seien Sie doch mal ehrlich, liebes Publikum: Sie wissen herzlich wenig darüber. Doch das lässt sich ändern.

Der tschechische Prosaist, Dramatiker, Regisseur, Dichter, Übersetzer, Journalist, Philosoph, Literatur-, Theater- und Kunstkritiker Karel Čapek (1890-1938) verfasste 1925 seinen bis heute gültigen fiktiven Vortrag "Wie ein Theaterstück entsteht" und erläutert darin mit hintergründigem Humor all die Zutaten, die es zu einem gelungenen Theaterabend bedarf - die unmenschlichen, die übermenschlichen wie die allzumenschlichen: "Das Theater ist nämlich eine Kunst wie das Kriegführen und ein Glücksspiel wie das Roulette: Man weiß im Voraus nie, wie es ausgeht." (Karel Čapek)

Elena Kharitonova ist Schauspielerin am renommierten Moskauer Maly Theater, Russlands ältestem Dramentheater. Oleg Skivko vom Staatstheater Samara war bereits 2001 als Regisseur des Märchenstücks "Bis zum dritten Hahnenschrei" zu Gast beim THESPIS-Festival.

Regie: Oleg Skivko

Sprache: Russisch

Dauer: 60 Minuten

Eine Produktion des Internationalen Monodrama Festivals ITI, Moskau.

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Deutsche Erstaufführung

Di | 11. November | 18.30 Uhr | Pumpe

Mari Mari (Japan)

Von und mit Hotaka Hagiwara

Nach dem großen Erfolg der letztmaligen THESPIS-Siegerin Nozomi Satomi mit ihrer poetisch-musikalischen Performance "Who Am I?" ist es uns eine Freude, dem Kieler Publikum abermals eine hervorragende japanische Künstlerin zu präsentieren. Hotaka Hagiwara spielt seit frühester Kindheit Theater, studierte Schauspiel, traditionellen Tanz und Schwertkampf und trat von 1994 bis 2007 mit der renommierten Theatergruppe Kuna'uka auf, mit dem sie traditionelle japanische Spielweisen des Nō (Maskentheater mit meist mythologischem Inhalt), des Rakugo (komische Monologe) und des Bunraku (Figurentheater) in die Gegenwart übersetzte.

Seit 2005 ist Hotaka Hagiwara mit ihrem "delivery theatre" ("Theater auf Bestellung"), "Mari Mari", unterwegs, mit dem sie jüngst erfolgreich in Edinburgh, Glasgow, Paris, Marseille und Zagreb gastierte. Musikalisch begleitet wird die Künstlerin von Masakazu Teremoto, einem Meister des mongolischen Obertongesangs.

Sprache: Japanisch

Dauer: 45 Minuten

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Deutsche Erstaufführung

Di | 11. November | 20 Uhr | Studio Schauspielhaus

Bis auf die Haut (Israel)

Von und mit Miki Peleg-Rothstein

Mira ist sieben Jahre alt und führt Tagebuch. Ihr leiblicher Vater hat die Familie verlassen. Ihre taubstumme Mutter weiß nicht, wie sie sich und ihre beiden Töchter ernähren soll und gibt eine Kontaktanzeige auf. Ein älterer Mann meldet sich. Er verspricht Mira ein eigenes schönes Zimmer, doch nach dem Umzug muss das Mädchen auf dem alten Sofa im Wohnzimmer schlafen. Vier Jahre lang wird sie von ihrem Stiefvater missbraucht.

Ihre Umwelt fängt das verstörte Mädchen nicht auf. In der Schule wird sie ausgegrenzt, weil sie angeblich "schwierig" ist. Sie erkrankt an Magersucht. Die Mutter ist unfähig, vielleicht sogar unwillig, den wahren Charakter ihres neuen Mannes zu erkennen und ihr Kind vor ihm zu schützen. Miras Selbstzerstörungswut nimmt immer fatalere Formen an.

Der israelischen Schauspielerin Miki Peleg-Rothstein und ihrem arabischen Regisseur Norman Issa ist mit "Pchuta"/"Denuded" eine eindringliche, unprätentiöse Studie über die körperlichen und seelischen Folgen von Kindesmissbrauch gelungen, die im April 2007 beim Israeli TheatroNetto Festival als bestes Einpersonenstück ausgezeichnet und beim letzten IsraDrama Festival gefeiert wurde.

Regie: Norman Issa

Ausstattung: Nava Shtar

Musik: Ala Abu Amara

Lieder: Miki Peleg-Rothstein

Sprache: Hebräisch, mit englischen Zwischentiteln

Dauer: 75 Minuten

Eine Produktion des Habimah National Theatre, Tel Aviv.

Die Aufführungsrechte der deutschen Übersetzung von Angela Kingsford Röhl liegen beim Litag Theaterverlag, Bremen

www.litagverlag.de

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Deutsche Erstaufführung

Mi | 12. November | 18 Uhr | Pumpe

Nichts für jedermann - Oblivious to Everyone (USA)

Von und mit Jessica Lynn Johnson

Carrie ist eine junge Großstadtamerikanerin, eine Möchtegern-Paris-Hilton, süchtig nach dem allerneusten Klatsch und Tratsch und ihrer täglichen Dosis Promi-Talkshow. Alles ganz natürlich, sollte man meinen. Doch nach und nach spaltet sich Carrie in verschiedene Persönlichkeiten auf, zwischen denen sie hin- und herzappt wie zwischen ihren Lieblingsfernsehkanälen. Insgesamt zehn Charaktere verschiedenen Geschlechts und Alters werden von der preisgekrönten New Yorker Schauspielerin Jessica Lynn Johnson in ihrer atemberaubenden Performance "Oblivious To Everyone" zwischen sprühender Comedy und todbitterem Ernst dargestellt. "Als Teenager war ich auf alle Fälle eine bekennende Tratschsüchtige, schaltete jede schmierige Datingshow an, jede Folge von Ricki Lane, Jerry Springer, Jenny Jones, las jedes Boulevardblatt, das es gab usw. Nach einer Zeit forderten die vermischten Neuigkeiten der Medien, die Zwänge, die Stereotypen, die Darstellungen von Minderheiten, die Sucht nach körperlicher Perfektion ihren Tribut. Ich begann, die negativen Auswirkungen all dieser Bilder und Botschaften auf mich wahrzunehmen. Also fing ich an, CNN und NPR zu schauen. Es ist wirklich erstaunlich, was man über die Welt erfahren kann, wenn 'Friends' nicht die einzige Quelle an Realität ist." (Jessica Lynn Johnson)

Sprache: Englisch

Dauer: 75 Minuten

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Mi | 12. November | 20 Uhr | Studio Schauspielhaus

Professor Y (Deutschland)

Nach Louis-Ferdinand Célines "Gespräche mit Professor Y", für die Bühne bearbeitet von Mottel Schuscha

Mit Herbert Sand

In seinem 1955 erschienenen fiktiven Interview "Gespräche mit Professor Y" scheint der einst gefeierte Spracherneuerer Louis-Ferdinand Céline (1894-1961) gegen das Schweigen, gegen das Verstummen anzuschreiben. Im Buch unterhält sich der Ich-Erzähler mit einem Professor, der mit seinem Romanmanuskript inständig auf einen Durchbruch hofft. Professor Y ist Projektionsfläche, Wunschvorstellung, Angstneurose. Durch die Fragen des imaginierten Professors gründelt der wegen seiner antisemitischen Veröffentlichungen skandalumwitterte Autor Céline in eigenen Untiefen, konstruiert sich als verängstigten Menschen, verzweifelt und verlogen, und gerät in die Sackgasse seines eigenen Denkens. Dabei definiert Céline sein literarisches Credo und liefert eine vergnügliche Polemik auf den Literaturbetrieb gleich mit.

Herbert Sand, seit 1979 im Ensemble der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, hat in der Vergangenheit u.a. mit Frank Castorf und Gabriele Gysi zusammengearbeitet. Mottel Schuscha ist in Zürich aufgewachsen, hat in Bern und Berlin studiert und zuletzt an der Volksbühne und am Maxim Gorki Theater in Berlin gearbeitet.

Regie: Mottel Schuscha

Ausstattung und Video: Cornelius Onitsch

Dramaturgie: Katrin Wächter

Sprache: Deutsch

Dauer: 60 Minuten

Eine Produktion der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin.

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Mi | 12. November | 21.15 Uhr (im Anschluss an Professor Y | Studio Schauspielhaus

xy ungelöst oder das mysterium céline

Diskussion über Louis-Ferdinand Céline, mit Regisseur Mottel Schuscha

und der Übersetzerin Hanna Mittelstädt (Edition Nautilus).

In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein und dem Centre Culturel Français, Kiel.

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Deutsche Erstaufführung

Do | 13. November | 18 Uhr | Studio Schauspielhaus

NE 2nd Avenue (Puerto Rico/USA)

Von und mit Teo Castellanos

Miami, Florida, USA: Kaum ein anderer Ort in den Vereinigten Staaten hat sich im letzten halben Jahrhundert derart zu einem Schmelztiegel der Kulturen entwickelt wie die 1896 gegründete Stadt, deren Name vom indianischen Wort für "großes Wasser" stammt und die wie kaum eine andere für Multikultur und Globalisierung steht. Kein Wunder, dass sich hier einige äußerst bemerkenswerte Charaktere wieder finden lassen. Teo Castellanos stellt sie in einer atemberaubenden Performance vor, mit brutaler Ehrlichkeit und lebensprallem Humor.

Teo Castellanos wurde in Puerto Rico geboren und wuchs in Miami auf, wo er sich in den letzten zehn Jahren einen Namen als Schauspieler, Regisseur und Autor gemacht hat. 2003 gewann Castellanos mit "NE 2nd Avenue" den begehrten Fringe First Award beim Edinburgh Fringe Festival, sowie zahlreiche weitere Preise und Nominierungen.

Regie: Michael John Garcés

Sprache: Englisch

Dauer: 90 Minuten

In Zusammenarbeit mit Universal Arts, Edinburgh

www.universal-arts.co.uk

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Deutsche Erstaufführung

Do | 13 November | 20.30 Uhr | Pumpe

Sklaven von Starbucks (Kanada)

Von und mit Peter Aterman

Man kann sich sicherlich ein einfacheres Thema für ein Einpersonenstück vorstellen, als dasjenige, welches sich der kanadische Schauspieler und Stand-up Comedian Peter Aterman für sein vielfach preisgekröntes Stück "Slaves Of Starbucks" ("Sklaven von Starbucks") ausgesucht hat: Vier Jahrzehnte nordamerikanische Kultur- und Mentalitätsgeschichte werden von dem ehemaligen Harvard-Studenten in einer ideen- und witzreichen tour de force auf die Bühne gebracht. Von John F. Kennedys berühmter Rede an die Nation ("Ask not what your country can do for you, ask what you can do for your country"), bis zu heutigen Vatikan-Touristen aus Texas, die sich fragen, ob sie gerade in Rom oder Paris sind, vom Vizepräsidenten der "Weltvereinigung der Mini-Shampoo-Sammler" bis zum Popstar, der Andrew Lloyd Webber mit Adolf Hitler verwechselt, hat Aterman 19 Charaktere kreiert und versammelt, die beredt Auskunft erteilen über das, was vom goldenen Zeitalter der Massenkultur letztlich übrig b leiben könnte.

Regie, Choreografie und Licht: Christopher Caines

Ausstattung und Ton: Peter Aterman, Christopher Caines

Sprache: Englisch

Dauer: 90 Minuten

In Zusammenarbeit mit Universal Arts, Edinburgh

www.universal-arts.co.uk

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Deutsche Erstaufführung

Fr | 14. November | 18 Uhr | Studio Schauspielhaus

Statue der Liebe (Ukraine)

Nach Gabriel Garcia Márquez

Mit Larysa Kadyrova

Es ist ein ganz besonderer Moment, in welchem wir ins Leben von Garziela und ihrem Mann treten: Es ist der Abend ihres 25. Hochzeitstages. Garziela, die sich damals durch die Heirat den gesellschaftlichen Aufstieg und ein Leben im Wohlstand erkauft hat, macht ihrem Mann, der gleichgültig in seinem Sessel sitzt und Zeitung liest, nun Vorwürfe, beklagt ihre Einsamkeit, weint und schreit. Denn eines fehlt ihr nach wie vor: Liebe. Mit starker körperlicher Ausdruckskraft gelingt es der ukrainischen Schauspielerin Larysa Kadyrova, auch sprachunkundigen Zuschauern die Suche Garzielas nach der verlorenen Jugend, nach den Träumen von einst und nach echten Gefühlen zu vermitteln. Doch ihr Mann bleibt stumm und liest ungerührt Zeitung...

Larysa Kadyrova ist Mitglied im Ensemble des Nationaltheaters Ivana Franka, Kiew, leitet das Monodramafestival MARIA in Kiew und das Festival für antike Stücke auf der Krim. Mit „Phädra“ gastierte sie bereits 2001 bei THESPIS.

Regie: Alesiej Kuzelny

Ausstattung: Oksana Czepnik

Sprache: Ukrainisch

Dauer: 60 Minuten

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Deutsche Erstaufführung

Fr | 14. November | 20 Uhr | Kirche St. Nikolai (am Alten Markt)

Joan of Arc - Vision Through Fire (Norwegen)

Von Juni Dahr und John Morrow

Mit Juni Dahr

Die lothringische Bauerntocher Jeanne ist 13 Jahre alt, als sie 1425 ihre ersten Heiligenvisionen erlebt, die ihr befehlen, ihr Heimatland Frankreich von den Engländern zu befreien und den Dauphin zum Thron zu führen. Nach anfänglichen militärischen Erfolgen wird das charismatische Mädchen 1430 von burgundischen Soldaten an die Engländer verkauft, der katholischen Inquisition ausgeliefert und nach einem mehrmonatigen Schauprozess am 30. Mai 1431 als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen in Rouen verbrannt. Sie ist 19 Jahre alt. 1920 wird sie von Papst Benedikt XV. heilig gesprochen.

In ihrer packenden Collage aus zeitgenössischen Texten und im ständigen Perspektiv- und Figurenwechsel erzählt die Norwegerin Juni Dahr die ergreifende Geschichte einer beispiellosen Leidenschaft und Hingabe, die schon Autoren wie William Shakespeare, Friedrich Schiller und Bertolt Brecht zu Theaterstücken inspirierte.

Die Uraufführung von "Joan Of Arc - Vision Through Fire" fand 1988 in Los Angeles statt und begründete Juni Dahrs Ruf als eine der faszinierendsten Schauspielerinnen Skandinaviens. Seither ist sie auf Festivals in der ganzen Welt zu Gast gewesen. Ihre beiden bisherigen THESPIS-Auftritte (2001: "Kristin Lavransdatter", 2004: "Ibsen Women") zählen bis heute zu den schauspielerischen Höhepunkten in der Geschichte des Festivals.

Regie: John Morrow

Musik: Chris Poole

Sprache: Englisch

Dauer: 60 Minuten

In Zusammenarbeit mit der offenen Kirche St. Nikolai.

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Fr | 14. November | 21.30 Uhr | Pumpe | Eintritt frei

Preisverleihung

Moderiert von Hans Christian Hoth, gibt die Jury – bestehend u.a. aus Tomek Borkowy (Edinburgh), Gad Kaynar (Tel Aviv), Valery Khasanov (Moskau), Birute Mar (Vilnius) und Daniel Karasek (Kiel, Ehrenmitglied) – die Gewinner des Wettbewerbs bekannt.

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Zusätzliche Veranstaltungen (außer Konkurrenz):

Do | 6. November | 20 Uhr | Kulturforum | Eintritt frei

Theaterworkshop

Präsentation mit internationalen Schauspielern unter der Leitung von Alexander Stillmark.

Eine Veranstaltung der Kulturwochen Nahost - radius of art in Zusammenarbeit mit THESPIS Festival und dem ITI-Deutschland (www.radius-of-art.de)

So | 9. November | 11.30 Uhr | KulturForum | Eintritt frei

"Politisches Theater in Israel"

Ein Vortrag von Gad Kaynar, Professor für Theater an der Universität Tel Aviv, mit anschließender Diskussion

60 Jahre nach der Staatsgründung zeigt sich Israel als ein Land voll wachsender sozialer und politischer Spannungen, dessen öffentliche Wahrnehmung im Ausland zumeist überschattet wird durch den seit 1948 andauernden und bis heute ungelösten Konflikt zwischen den jüdischen Israelis und Palästinensern, sowie den arabischen Nachbarstaaten. Wie reflektieren israelische Dramatiker und Theaterkünstler diesen Konflikt, die traumatische Erfahrung von vier Kriegen, von Terror und Gegenterror? Wie reagiert das Theater auf die schleichende Zersetzung der sozialen Utopien und Ideale der Gründungsväter Israels, ebenso wie auf die lebendige Erinnerung an die Shoah? Diesen und anderen Fragen politischer Sprengkraft geht Gad Kaynar in seinem Vortrag über die Geschichte des politischen Theaters in Israel nach. Der Vortrag wird unterstützt durch umfangreiche Filmdokumente, die interessante und erhellende Einblicke in eine der lebendigsten Theaterszenen der Welt ermöglichen.

Präsentiert in Zusammenarbeit mit den Kulturwochen Nahost - radius of art (www.radius-of-art.de).

Sprache: Deutsch

Dauer: ca. 90 Minuten (ohne Diskussion)

So | 9. November | 20 Uhr | Theater im Werftpark

Die Wanze (Deutschland)

Nach dem Roman von Paul Shipton, von Karin Eppler, Gerd Ritter und Daniela Merz

Mit Horst Stenzel

Die Wanze Muldoon ist eigentlich ein Käfer, hat aber alle Eigenschaften eines guten Privatdetektivs: klug, mutig, ziemlich vorlaut und cool! Der gelungene Doppelgänger des legendären Philip Marlowes nimmt den Auftrag an, einen verschwundenen Ohrenkneifer zu suchen und sticht dabei buchstäblich in ein Wespennest...

Regie: Jens Raschke

Ausstattung: Sibylle Meyer

Sprache: Deutsch

Dauer: 70 Minuten

Eine Produktion des Theater Kiel.

Mo | 10. November | 18 Uhr | Theater Die Komödianten

Ich PEER GYNT (Deutschland) nach Henrik Ibsens "Peer Gynt", für die Bühne bearbeitet von Johannes Talmon-Gros

mit Ivan Dentler

"Nein. Ich lüge nicht!" Peer Gynt protestiert und erzählt von seinem wilden

Ritt durch Gebirge auf dem Rücken eines Rentiers. Und in der Hochzeitsnacht

holt er sich die Braut eines anderen. Dann steigt er hinauf ins Naturreich

der Trolle, begehrt des Trollkönigs Tochter zur Frau. Mehr noch: Er will

König von England werden oder lieber gleich Kaiser der Welt.

Regie: Johannes Talmon-Gros

Sprache: Deutsch

Dauer: 80 Minuten, eine Pause

Eine Produktion des Theaters Die Komödianten, Wilhelminenrstr. 43, Kiel.

Kartenreservierung: 0431- 553401

www.Komaediantentheater.de

Do | 13. November | 11 Uhr | Landeskulturzentrum Salzau

Öffentliche Diskussion mit Künstler und Theaterwissenschaftlern

Im Anschluss, 15 Uhr

Theaterworkshop

Präsentation mit internationalen Schauspielern unter der Leitung von Alexander Stillmark.

Eine Veranstaltung der Kulturwochen Nahost - radius of art in Zusammenarbeit mit THESPIS und dem ITI Deutschland.

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Vom 10. bis 12. November, 11-13 Uhr, findet bei den Kieler Nachrichten traditionßgemäß ein Symposium für angehende Journalisten/innen und Künstler/innen statt.

Veranstaltungsorte:

Schauspielhaus, Studio

Holtenauer Str. 103, 24105 Kiel

Kulturzentrum "Die Pumpe" e.V.

Haßstr.22, 24103 Kiel

Theater im Werftpark

Ostring 187, 24143 Kiel

KulturForum in der Stadtgalerie

Anderas-Gayk-Str. 31, 24103 Kiel

Offene Kirche St. Nikolai

Alter Mark, 24103 Kiel

Eintrittskarten:

Eintritt pro Veranstaltung: 12 €

Ermäßigt (Schüler, Studenten, Arbeitslose, Azubis, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende - mit Nachweis): 8 €

Kleines Abo (für drei verschiedene Vorstellungen nach Wahl): 27 €

Ermäßigt: 21 €

ACHTUNG! Am 7. November 2008 (Eröffnung) gelten die Eintrittspreise A (9,90 – 22,- €) des Schauspielhauses.

Der Vorverkauf beginnt am 23. Oktober 2006.

Telefonischer Vorverkauf unter 0431/901901: Montag-Freitag: 10-19 Uhr, Samstag: 10-13 Uhr

Vorverkauf im Opernhaus und im Schauspielhaus: Dienstag - Freitag 10-19 Uhr

Buchen über ticket online: www.theater-kiel.de

Die Abendkasse am jeweiligen Veranstaltungsort öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Vorverkauf auch an den üblichen externen Vorverkaufskassen in Kiel gegen eine Vorverkaufsgebühr.

THESPIS, Internationales Monodrama Festival

c/o J. Sutowicz, Osloring 41, 24109 Kiel

Tel./Fax.: + 49 (0) 431.528307

info@thespis-festival.de

www.thespisfestival.de

Veranstalter: Maecenas e.V., www.thespisfestival.de

In Zusammenarbeit mit dem Theater Kiel, dem Internationalen Theaterinstitut ITI/UNESCO und Ars Baltica.

Freundlich unterstützt vom Kulturzentrum PUMPE, dem KulturForum, den Kieler Nachrichten, der Königlich Norwegischen Botschaft, Berlin, dem Generalkonsulat der Republik Polen, dem US-Generalkonsulat, Hamburg, Herrn Willi Rogalla, Göttingen u.a.

Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, vom Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein und von der Landeshauptstadt Kiel

Künstlerische Leitung: Jolanta Sutowicz

Redaktion: Jens Raschke

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