In der aktuellen Spielzeit war Alban Bergs Oper Wozzeck Ausgangspunkt für den kreativen Prozess des Jugendensembles. In szenischen Improvisationen, musikalischen Übungen und Diskussionen haben die Jugendlichen eigene Texte und Musik entwickelt, aus denen nun eine eigene Musiktheater-Performance entwickelt wurde, die sowohl klassische Opernelemente als auch zeitgenössische Musik- und Ausdrucksformen verbindet.
Im Zentrum des Jugendstücks stehen die Themen Stresskultur, toxische Kommunikation und Beziehungen sowie das verheerende Thema der Femizide. Verhandelt wird dies in einem Start Up: Hier wird heiß diskutiert, denn die Sales-Zahlen stimmen schon lange nicht mehr. Entscheidungen werden getroffen und es wird gekündigt. Welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf ein Individuum haben können, ist Ausgangspunkt für das neue Stück des Ensembles. Satirische Momente treffen auf kritische, tiefgreifende Sprachcollagen zu toxischer Kommunikation oder einen Recherche-Femizid-Chor aus Verharmlosungs-Headlines der Medien zum Thema Gewalt an Frauen.
Projektteam:
Projektleitung & Inszenierung Krysztina Winkel (Leitung Vermittlung & Outreach Wiener Staatsoper),
Musikalische Leitung Andy Icochea Icochea (Künstlerischer Leiter Superar)
Künstlerische Mitgestaltung Katharina Augendopler
Projektdramaturgie Valentin Lewisch
Kostüme Mareike Seeger
Mitwirkende:
Jugendensemble des Opernlabors der Wiener Staatsoper
Bühnenorchester der Wiener Staatsoper
Termine:
Premiere: Freitag, 17. Juni 2022, 18.30 Uhr
Weitere Vorstellung: Samstag, 18. Juni 2022, 19.00 Uhr
Ankersaal im Kulturhaus Brotfabrik, 1100 Wien
Eine Kooperation der Wiener Staatsoper und Superar
Kostenlose Tickets können auf der Website der Wiener Staatsoper reserviert werden (solange der Vorrat reicht).
Über das Opernlabor
Zum Direktionsbeginn von Direktor Bogdan Roscic als eines der neuen partizipativen Programme gegründet, lädt das Opernlabor unter der Leitung von Krysztina Winkel Jugendliche und junge Erwachsene in wöchentlichen Proben dazu ein mit Inhalten, Themen und Inszenierungsästhetiken zu experimentieren sowie persönliche und gesellschaftliche Themen zu behandeln, die aus der Perspektive der jungen Erwachsenen dringend eine Plattform benötigen. Inspiriert wird das Projekt jedes Jahr von einer Oper aus dem Repertoire der Wiener Staatsoper. Das Ziel des Projekts ist es – neben dem Erschaffen einer neuen Musiktheater-Performance mit gesellschaftsrelevanten Inhalten – Lust und Neugier auf das Genre Oper sowie die Institution Wiener Staatsoper zu wecken.
Beim Opernlabor darf jede und jeder mitmachen, unabhängig von der eigenen musischen Vorbildung: Im Mittelpunkt steht vor allem der gemeinsame kreative Prozess und die daraus resultierende Begegnung von verschiedenen Persönlichkeiten, Interessen, Stärken und persönlichen Motivationen durch und mit denen gemeinsam Theater geschaffen wird. Aktuell sind 18 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren aus 8 Nationen im Opernlabor-Ensemble. Geprobt wird im Kulturhaus Brotfabrik im 10. Bezirk, hier ist auch der Sitz des Kooperationspartners Superar.