Doch Carmens Freiheitsdrang lässt sich mit seiner Eifersucht nicht in Einklang bringen. Während sie sich dem Stierkämpfer Escamillo zuwendet, besteht José auf der Dauerhaftigkeit ihrer Liebe. Auch Micaëla, die José liebt, kann ihn nicht von Carmen abbringen. Vor der Stierkampfarena fordert José Carmen ein letztes Mal heraus …
»Carmen« ist Georges Bizets letztes Werk. Den ungeheuren Erfolg der packenden Geschichte nach der Novelle von Prosper Merimée erlebte der Komponist selbst nicht mehr: Er verstarb 1875, kurz nachdem die Uraufführung nur gedämpfte Reaktionen hervorgerufen hatte. Die eigenwillige Titelheldin, die unbeirrbar ihren Lebens- und Liebeswillen auslebt, gilt seitdem als Inbegriff der Femme fatale – und als eine der faszinierendsten Opernfiguren überhaupt. Vor der Kulisse des Kieler Rathausplatzes entsteht nun eine Stierkampfarena und Bizets Spanien liegt für eine kurze Zeit an der Förde.
Es inszeniert Generalintendant Daniel Karasek, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Benjamin Reiners. Bühnenbildner Lars Peter wird den Rathausplatz in eine imposante Stierkampfarena sowie gleichermaßen in das Fabrikgelände der Arbeiterinnen rund um die selbstbewusste Protagonistin verwandeln. Die Kostümgestaltung übernimmt in diesem Jahr zum ersten Mal Ulrike Obermüller.
Für die Titelpartie konnte die Mezzosopranistin Anastasia Boldyreva gewonnen werden, die in der Rolle der Carmen u. a. bereits 2016 in der Arena von Verona begeisterte. Als Don José kehrt Tenor Andeka Gorrotxategi zurück nach Kiel, der derzeit als Otello im Opernhaus begeistert. Die Partie des Escamillo übernimmt der Bariton Leon Kim, der die Rolle bereits u. a. beim Maggio Musicale in Florenz unter Zubin Mehta verkörperte. Als Micaëla schließlich kehrt die junge Sopranistin Athanasia Zöhrer nach Kiel zurück, die bereits in der Spielzeit 2019/20 als Solistin in Mendelssohn Bartholdys Oratorium »Elias« hier zu erleben war.
Musikalische Leitung Benjamin Reiners
Regie Daniel Karasek
Bühne Lars Peter
Kostüme Ulrike Obermüller
Choreografie Viola Crocetti-Gotschall
Vorstellungen vom 18. bis 31. August