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Vorarlberger Landestheater Bregenz: MISS SARA SAMPSON von Gotthold Ephraim Lessing

Premiere: Freitag, 9. November 2018, 19.30 Uhr, Grosses Haus

Miss Sara Sampson liebt Mellefont. Ihr Vater ist mit der Beziehung nicht einverstanden, deshalb flieht das Paar aus London. Auf der Flucht landen die Beiden in einem alten Provinzgasthof an der englischen Südküste, wo sie von Mellefonts Vergangenheit eingeholt werden und Sara zunehmend von inneren Konflikten geplagt wird. In MISS SARA SAMPSON verarbeitet der Autor Gotthold Ephraim Lessing Themen wie Selbstbestimmung und Freiheit.

 

MISS SARA SAMPSON erzählt die Geschichte eines idealistischen Mädchens, das in die vermeintliche Freiheit aufbricht, die sie jenseits der strengen Regeln im Haus ihres Vaters vermutet. Sara flieht mit ihrem Geliebten Mellefont aus London. Während sie sich so der Enge ihrer Herkunft und des väterlichen Zorns entwindet, ist es für Mellefont eine Flucht vor seiner komplizierten Vergangenheit. Frankreich ist das Sehnsuchtsziel der Beiden, wo sie sich eine gemeinsame Zukunft erhoffen. Das Paar macht Station in einem verlassenen Gasthof an der englischen Südküste. Dort holt sie Mellefonts Vergangenheit ein. Marwood, seine Ex-Geliebte, ist den Liebenden auf der Spur. Sie will ihn für sich und ihr gemeinsames uneheliches Kind zurückgewinnen. Miss Sara hingegen plagen düstere Träume, Ahnungen und Todesängste.

Regisseur Tobias Wellemeyer, der Lessings Stoff für das Vorarlberger Landestheater inszeniert, begann seine Regielaufbahn 1989 am Staatsschauspiel Dresden, leitete ab 2001 als Intendant zunächst die Kammerspiele Magdeburg, ab 2004 das neu fusionierte Theater Magdeburg und dann das Hans Otto Theater in Potsdam. Für die Ausstattung zeichnet seine langjährige Arbeitspartnerin Iris Kraft verantwortlich. Der Raum, den sie für das Ensemble, bestehend aus Grégoire Gros, Christoph Hohmann, Rahel Jankowski, Fridtjof Stolzenwald und Nanette Waidmann, entwirft, hat die Anmutung eines dieser „lost places“ – verlorene Orte, die im langsamen Verfall weiter existieren, als hätten die Menschen sie gerade eben erst verlassen.

Gotthold Ephraim Lessing ist ein Menschenkenner; für seine Stücke hat er nicht nur häufig Frauenfiguren als Titelheldinnen gewählt, wie auch Minna von Barnhelm oder Emilia Galotti, sondern auch weitere starke weibliche Rollen entworfen, die Gräfin Orsina zum Beispiel oder die Marwood in MISS SARA SAMPSON. Damit thematisiert der Autor – durchaus ungewöhnlich für seine Zeit – immer wieder Frauenperspektiven und männliche Projektionen auf Frauen.

Inszenierung     Tobias Wellemeyer
Bühne und Kostüm     Iris Kraft
Musik     Jan Kersjes
Licht     Arndt Rössler
Dramaturgie     Birke Baumann
Regieassistenz     Agnes Kitzler
Ausstattungsassistenz     Lilli Löbl
Inspizienz     Eva Lorünser

Sara Sampson     Rahel Jankowski
Mellefont     Grégoire Gros
Marwood     Nanette Waidmann
Waitwell     Christoph Hohmann
Sir Willam     Fridtjof Stolzenwald

Termine     Di 13.11. / Fr 7.12. / So 30.12. / Sa 12.1. / Do 28.2. / Mi 13.3.,
    19.30 Uhr, Grosses Haus

Publikumsgespräch     Sa 12. Jänner 2019, im Anschluss an die Vorstellung
Einführungen     Vor jeder Vorstellung, 19.00 Uhr (ausgenommen Premiere)

Bild: Gotthold Ephraim Lessing

 

 

 

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