Gastchoreograf Helder Seabra setzt sich zu Musik von Stijn Vanmarsenille in einer Art Laboratorium mit dem Phänomen der Übertechnisierung, bzw. Digitalisierung und ihren Auswirkungen auseinander. Wie könnte der Umgang damit aussehen, wie ein Weg, der allem Perfektionismus zum Trotz auch die menschliche Unvollkommenheit zulässt?
Johannes Wieland stellt in einer apokalyptischen Szenerie mit archaischen Elementen wie Holz und Lehm grundsätzliche Fragen nach Richtig und Falsch, Umgang mit Gottesbildern, Leitfiguren und Ritualen. Ein zentrales musikalisches Element bildet neben Anklängen an indische Musik die berühmte Motette „Spem in alium“ von Thomas Tallis.
Der in Portugal geborene Choreograf Helder Seabra gehörte von 2004 bis 2008 zur Company „Ultima Vez“ unter Wim Vandekeybus, dem er anschließend assistierte. Seit 2010 ist Seabra der Brüsseler Company „Eastman“ unter der künstlerischen Gesamtleitung von Sidi Larbi Cherkaoui verbunden. 2013 assistierte er Damien Jalet für „Les Meduses“ für den Louvre in Paris. Zugleich entwickelte er seinen eigenen künstlerischen Schwerpunkt weiter, schuf eigene Choreografien und leitete regelmäßig Workshops zu seiner eigenen Bewegungstechnik „InnerCore“. Zu seinen international beachteten Arbeiten gehören „When The Birds Fly Low The Wind Will Blow“ (2014), „In Absentia“ (2015), „LORE“ (2016) und zuletzt „urBach“ (2017), eine Choreografie für Kirchengebäude, welche Zeitgenössischen Tanz und Urban/Street Dance miteinander kombiniert. Helder Seabra arbeitet erstmals mit dem Tanzensemble des Staatstheaters Kassel.
Johannes Wieland ist ehemaliger Solist des Béjart Ballet Lausanne und der Berliner Staatsoper. Mit seiner 2002 in New York gegründeten Kompagnie „johannes wieland“ hat er etliche Tanzstücke kreiert, die ihm den Beifall der Kritiker u.a. von der „New York Times“, dem „Time Out New York“ und der „Village Voice“ einbrachten. Darüber hinaus war er als stellvertretender künstlerischer Direktor von „Paradig“ in New York tätig und arbeitet international als Gastchoreograf und Lehrer für Tanzkompagnien und Schulen (u.a. an der Juilliard School of Music, New York). Seit der Spielzeit 2006/07 ist Johannes Wieland Tanzdirektor am Staatstheater Kassel.
Choreografien und Inszenierungen: Helder Seabra, Johannes Wieland,
Bühne: Matthieu Götz,
Kostüme: Evelyn Schönwald,
Soundediting: Donato Deliano,
Dramaturgie: Thorsten Teubl,
Proben- und Trainingsleitung: Lauren Rae Mace
Mit Alison Monique Adnet, Cree Barnett Williams, Stephanie Crousillat, Zoe Gyssler, Gotautė Kalmatavičiūtė, Arithani Mertzani, Alessia Ruffolo, Cecilia Wretemark, Luca Ghedini, Jordan Gigout, Niv Melamed, Safet Mistele, Evangelos Poulinas, Juan José Tirado Pulido, Victor Rottier, Shafiki Sseggayi, Sebastian Zuber
Am Samstag, 14. April, um 19.30 Uhr kommt „morgendämmerung“ im Opernhaus zur Uraufführung. Erste Einblicke in den Tanzabend bietet für 6,50 Euro die „Kostprobe“ am Donnerstag, 12. April, um 19 Uhr. Bereits um 18.45 Uhr findet dazu eine Einführung im Opernfoyer statt.
Karten für die „Kostprobe“ sowie für die Uraufführung und weitere Termine sind erhältlich an der Theaterkasse, Tel. (0561) 1094-222, und online unter www.staatstheater-kassel.de.