»ist der körper fähig, heimlich ein absolutes, totales eigenleben zu führen – ein zweites körperbewusstsein? und wenn ja, birgt der körper eine konstruktive möglichkeit, unser ich-verständnis neu zu erfinden und aus einem festgefahrenen status quo auszubrechen, oder ist er destruktiv, eine bedrohung durch sein anarchistisches, nicht steuerbares potential? könnte der körper also eine art von befreiungsmaschine für ein von regeln und bedingungen regiertes bewusstsein sein? ein prozess der umorientierung, in dem unser intellekt geisel einer noch zu entdeckenden wahrheit ist?«
Johannes Wieland
Was ist Bewusstsein? Existiert ein Bewusstsein unabhängig vom Körper? Hat der Mensch Willensfreiheit? Bewusstsein und die Frage nach der Entstehung des Universums verkörpern die »äußerste Grenze des menschlichen Strebens nach Erkenntnis« (Thomas Metzinger, Philosoph).
Für „anarchy of the body“ kehren Annamari Keskinen und Ryan Mason als Choreografen ans Staatstheater Kassel zurück, um gemeinsam ein Stück zu entwickeln. Annamari Keskinen, 2011 von der Fördergesellschaft des Staatstheaters Kassel mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet, war von 2010 bis 2012 Mitglied des Kasseler Tanztheaterensembles und arbeitet inzwischen freiberuflich. Als Choreografin hat sie Produktionen u.a. für die National Dance Company Wales, Departure Terminal, Alternative Roots und für das Staatstheater Kassel kreiert. In Kassel war 2016 ihr Stück „Ikimono“ zu sehen.
Ryan Mason war u.a. Mitglied der José Limon Company und von 2009 bis 2014 des Tanzensembles am Staatstheater Kassel. Er tanzte in Stücken von Jiri Kyliàn, José Limon, Anna Sokolow und Johannes Wieland und tourte mit Musicals wie „Jesus Christ Superstar“ und „Peter Pan“'. Seit 2014 arbeitet Ryan Mason freiberuflich als Choreograf und unterrichtet zeitgenössischen Tanz.
Das zweite Stück des Doppelabends kreiert Johannes Wieland, seit der Spielzeit 2006/07 Tanzdirektor des Staatstheaters Kassel.
Inszenierung und Choreografie
Johannes Wieland, Annamari Keskinen, Ryan Mason
Proben- und Trainungsleitung
Victor Rottier
Dramaturgie
Lauren Rae Mace
Bühne
Matthieu Götz
Licht
Brigitta Hüttmann
Bühnenmeister
Joachim Kogel
Kostüme
Evelyn Schönwald
Soundediting
Donato Deliano