Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Uraufführung: FAHRENDE FRAUEN von René Pollesch im Schauspielhaus ZürichUraufführung: FAHRENDE FRAUEN von René Pollesch im Schauspielhaus ZürichUraufführung: FAHRENDE...

Uraufführung: FAHRENDE FRAUEN von René Pollesch im Schauspielhaus Zürich

Premiere: Samstag, 14.5.2011, 20 Uhr, Pfauen. -----

 

In den Arbeiten von René Pollesch verbinden sich stets persönliche und politische Fragestellungen mit theatralischem Nonsens.

 

Nachdem in der vergangenen Spielzeit seine Inszenierung „Calvinismus Klein“ am Schauspielhaus Zürich zu sehen war, feiert nun Polleschs neues Stück FAHRENDE FRAUEN Premiere.

 

Bei FAHRENDE FRAUEN kann an die in „Calvinismus Klein“ gewonnene Erkenntnis angeknüpft werden, dass nach der Ära des interaktiven Theaters nun die Stunde des „interpassiven Theaters“ schlagen dürfte, welches es erlaubt, lästige Gefühle zu delegieren … Gelenkt wird dennoch: von fahrenden Frauen, Minoritäten an der Macht, im Theater und ausserhalb.

 

FAHRENDE FRAUEN ist auch insofern eine Fortsetzung von „Calvinismus Klein, als dass sich die Themen von Polleschs Stücken von Wirkungsstätte zu Wirkungsstätte weiterentwickeln. Die „Autonomie des Schauspielers“ ist ihm dabei ebenso ein Anliegen wie die gelungene Kommunikation zwischen Bühne und Zuschauerraum: „Ich möchte, dass die Leute zum ersten Mal etwas hören und es sie trifft“; Theater als „aktuelle, sehr singuläre Reaktion auf das, was da ist“ statt als Erfüllung literarischer Partituren. Neue philosophische Texte, die Pollesch als „Sehhilfen für die Wirklichkeit“ begreift, spielen dabei ebenso eine Rolle wie klassische Filmvorlagen und der aktuelle Theaterdiskurs.

 

Bis zu sechs Uraufführungen verwirklicht Pollesch im Jahr, zuletzt trugen die Stücke Titel wie „Sozialistische Schauspieler sind schwerer von der Idee eines Regisseurs zu überzeugen“ (Schauspiel Frankfurt), „Schmeiss dein Ego weg!“ (Volksbühne Berlin) und „Was du auch machst, mach es nicht selbst“ (Theater Freiburg).

 

René Pollesch, 1962 in Friedberg/Hessen geboren, studierte Angewandte

Theaterwissenschaft in Giessen, bevor er sich mit Inszenierungen eigener Texte einen Namen machte. In der Spielzeit 1999/2000 war Pollesch Hausautor am Luzerner Theater und hier entstand auch seine legendäre „Heidi Ho“-Serie. Seit 2001 gestaltet er das Programm des Praters der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Ausserdem realisiert er seine eigenen Texte u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Wiener Burgtheater. Für seine Dramen, die einem strikten Nachspielverbot unterliegen, gewann er bereits zweimal den Mülheimer Dramatikerpreis und erhielt 2007 für „Das purpurne Muttermal“ den Nestroy-Theaterpreis.

 

FAHRENDE FRAUEN

von René Pollesch

Regie René Pollesch

Bühne Bert Neumann

Kostüme Nina von Mechow

Licht Frank Bittermann

Dramaturgie Roland Koberg

 

Mit:

Franz Beil

Carolin Conrad

Lilith Stangenberg

 

Weitere Vorstellungen im Pfauen:

17./ 18./ 20./ 24. Mai, jeweils 20 Uhr

2. Juni, 20 Uhr

weitere Vorstellungen im Juni 2011 sind in Planung

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑