Mannes wendet sich mit seinem Stück bewusst dem Heute zu, und doch bleiben die Bezüge auf das Original unverkennbar. Paris erlebte 1912 mit der Uraufführung von Daphnis et Chloé einen weiteren sensationellen Erfolg der Ballets Russes, die damals in Europa künstlerisch tonangebend waren. Libretto und Choreographie des neuen Werkes stammten von Michel Fokine.
Ein Kompositionsauftrag ging an Maurice Ravel. Die inhaltlichen Vorgaben aus dem damals populären Schäferroman Daphnis und Chloe des Longos aus dem 3. Jahrhundert behandelte Ravel sehr frei – zugunsten seiner eigenen Griechenland-Visionen. Seine atmosphärisch dichte und farbenreiche »Choreographische Suite in drei Teilen« für Orchester und Chor begeistert bis heute. Ihr stellt Jörg Mannes die Sinfonie Nr. 8 von Philip Glass gegenüber. Von den Gegensätzen der beiden musikalischen Werke inspiriert, lotet der Choreograph Widersprüche und Brüche aus, zeigt aber auch Linien auf, schafft Verbindungen und lässt so ein Gesamtbild entstehen. Zudem hält Daphnis – Lost Love eine weitere Überraschung bereit: Jörg Mannes präsentiert sich zum ersten Mal auch als Video-Künstler.
MUSIK DAPHNIS ET CHLOÉ VON MAURICE RAVEL UND SINFONIE NR. 8 VON PHILIP GLASS
- CHOREOGRAPHIE UND VIDEO Jörg Mannes
- MUSIKALISCHE LEITUNG Mark Rohde
- BÜHNE Thomas Rupert
- KOSTÜME Rosa Ana Chanzá
- LICHT Sascha Zauner
- CHOR Lorenzo Da Rio
- DRAMATURGIE Brigitte Knöß
- Ballett der Staatsoper Hannover
- Chor der Staatsoper Hannover
- Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Das Bild zeigt Maurice Ravel