Die Anwältin sieht sich auf einmal mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. In ihrem Klienten glaubt sie den Jungen aus reicher Familie zu erkennen, der ihrem Leben eine unerwartete Wendung gab.
Eine alles erfassende Unsicherheit schleicht sich in Maître Susanes Leben. Was ist Wirklichkeit, was ist Täuschung? Auch das Verhältnis zu Sharon, ihrer illegal eingewanderten Haushaltshilfe aus Mauritius, gestaltet sich zunehmend schwierig. Ein fein gesponnenes Netz aus Abhängigkeiten bindet die Akteure aneinander, nach und nach lösen sich die Umrisse einer vertrauten Realität auf.
Drei Frauen im Gefängnis ihres Lebens: eine Mörderin, die an der Einsamkeit eines ereignislosen Vorstadtlebens zerbrochen ist, eine Einwanderin ohne Papiere im Dienste der französischen Mittelschicht und eine stets funktionierende Anwältin, die ihre latenten Minderwertigkeitsgefühle unter einer zunehmenden Kälte zu verbergen versucht.
Marie NDiaye entwirft ein raffiniertes Spiel mit unseren Erwartungen und Ängsten, eine Bestandsaufnahme moderner Lebenswelten, in der die soziale Herkunft das Leben stärker bestimmt, als wir uns eingestehen möchten. Die Rache ist mein seziert die französische Gesellschaft zwischen bürgerlicher Gefühlskälte, der Scham der Aufsteiger:innen und den Verwerfungen der kolonialen Geschichte.
Übersetzung von Claudia Kalscheuer
Für die Bühne bearbeitet von Annalisa Engheben und Carolin Losch
Inszenierung: Annalisa Engheben
Bühne: Andrej Rutar,
Kostüm: Ines Burisch,
Musik: GEZA COTARD,
Licht: Jörg Schuchardt,
Dramaturgie: Carolin Losch
MIT:
Larissa Aimée Breidbach, Therese Dörr, Peer Oscar Musinowski, Celina Rongen
Weitere Vorstellungen:
14. / 15. / 16. / 17. / 18. / 20./ 21. Mär 23, 20:00
12. / 13. / 26. / 27. / 28. Apr 23, 20:00
sowie weitere in Planung