Regisseurin Ayşe Güvendiren untersucht den Mythos dieses Zweikampfes, um ihn auf zeitgenössische Konfliktzonen zu übertragen. Sie thematisiert dabei auch die Kontroverse über konkurrierende Erinnerungen, in die sie geriet, als sie begann, sich mit dem Fall Halim Dener zu beschäftigen. Dieser wurde 1994 von einem SEK-Beamten am Steintorplatz in Hannover erschossen. Er war 16 Jahre alt. Stück für Stück rekonstruiert sie ihre persönliche Involvierung in diesem skandalösen Fall von Polizeigewalt, der von deutscher, kurdischer und türkischer Seite zugleich vereinnahmt wird. Immer wieder drängt sich dabei die Frage auf: Wie politisch sind Erinnerungen?
Ayşe Güvendiren studierte Jura, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, bevor sie ihre Regieausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München begann. Mit ihrer Diplominszenierung R-Faktor. Das Unfassbare gewann sie das Körber Studio Junge Regie 2021.
Inhaltshinweis:
Diese Inszenierung zitiert rassistisch motivierte Schilderungen. Sie zeigt visuelles Material im Zusammenhang von Polizeigewalt und kann möglicherweise retraumatisierend wirken.
in deutscher und türkischer Sprache mit deutschen Übertiteln
gefördert durch den Preis des Körber Studio Junge Regie 2021
Die Geschichte von Goliat und David ist eine Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen
Regie Ayşe Güvendiren
Bühne und Kostüme Theresa Scheitzenhammer
Mitarbeit Kostüme Sarah Meischein
Musik Mikaîl Ezîz
Video Cana Bilir-Meier
Dramaturgie Mazlum Nergiz
Dramaturgische Mitarbeit und Konzeption Felicitas Friedrich, Mehdi Moradpour
Mit
Sebastian Brandes,
Servan Durmaz,
Şafak Şengül
Live-Musiker Mikaîl Ezîz