Wo das Leben ist, da ist auch der Tod. Und manchmal kommt er ohne Vorwarnung und lange bevor die Zeit reif ist. Max Porter erzählt in seinem vielstimmigen Roman ebenso warmherzig wie leicht vom Versuch einer jungen Familie, nach dem plötzlichen Verlust der Mutter zurück ins Leben zu finden. »Wir waren mittendrin, Lichtjahre entfernt vom Ende.« Der Vater, nun allein in der Verantwortung für die Söhne und selbst unter Schock, versucht, sich aus seiner Lähmung zu befreien und den Familienalltag zu meistern.
»Viele sagten: ›Ihr braucht Zeit‹; in Wirklichkeit brauchten wir Waschpulver, Läuses hampoo, Fußball-Sticker, Batterien, Bogen, Pfeile.« Dann steht eines Tages ein sprechendes, vogelartiges Wesen vor der Tür, in dem der Vater, der schon lange an einem Buch über seinen Lieblingsdichter Ted Hughes schreibt, die Titelfigur von dessen Gedichtzyklus »Krähe – Aus dem Leben und den Gesängen der Krähe« zu erkennen glaubt. Krähe zieht bei der Familie ein und bringt schräge und zum ersten Mal auch wieder komische Töne in das trauernde Haus: Der neue Mitbewohner ist pietätlos, hinterlässt überall Schmutz und Federn und wird immer mehr zum Katalysator der Trauer.
Mit: Nils David Bannert, Jacob Zacharias Eckstein, Kilian Ponert, T hiemo Schwarz —
Regie: Laura Linnenbaum —
Bühne: Daniel Roskamp —
Kostüm: Ulrike Obermüller —
Musik: Lothar Müller —
Licht: Christian Schmidt —
Dramaturgie: Sonja Szillinsky