Nachdem der Trojaner-Prinz Paris die Schönheitskonkurrenz der Göttinnen Venus, Juno und Minerva am Berg Ida für Venus entschieden hat, steht ihm nun als Lohn die schönste Frau der Welt zu: Helena, Tochter des Jupiters und Gemahlin des Spartaner-Königs Menelaos. Als Paris in Sparta eintrifft, ist Helena zunächst hin- und hergerissen zwischen der Treue zu ihrem Ehemann, von dem sie allerdings sehr gelangweilt ist, und dem leidenschaftlichen Begehren, das sie für den schönen Paris empfindet. Doch dann lässt Helena alle Hemmungen fallen. Der gehörnte Ehemann Menelaos überrascht die beiden beim Schäferstündchen, und Paris muss fliehen. Er bedient sich schließlich einer List, um Helena zu entführen, und löst dadurch den Trojanischen Krieg aus …
Mit burleskem Witz ziehen Offenbach und seine Librettisten das Personal der griechischen Mythologie durch den Kakao: Könige und Helden, (Halb-)Göttinnen und Priester – alle erscheinen nur allzu menschlich in ihrer eros- oder mammongetriebenen Glückssuche. Die Autorin Simone Höft hat für die Magdeburger Neuproduktion neue Dialoge geschrieben. Sie verschränkt die Ebene der Antikenparodie mit der Welt der Neuen Medien: Da werden Daten »geopfert«, der mediale Auftritt wird gesucht und optimiert (Selfies) und keiner ist vor Fake-News sicher.
Regisseur und Bühnenbildner Ulrich Schulz zieht bei dieser Produktion alle Fäden der Unterhaltungskunst. Wie schon zu Zeiten von Offenbach mischt er Sprachen und Dialekte und beweist damit die Internationalität des Ensembles. Und noch eine Parallele zu den berühmten Bouffes Parisiennes vollzieht sich im Bühnenbild: Das Orchester sitzt nicht im Orchestergraben, sondern auf der Hinterbühne des Opernhauses. Dadurch rückt Ulrich Schulz das Geschehen näher an das Publikum und ermöglicht weitere bühnenbildtechnische Überraschungen …
Lena Brexendorf, die in der vergangenen Spielzeit bereits für die Kostüme von »Don Pasquale« verantwortlich war, lässt griechisches Kolorit aufleben in den wie aus Stein gemeißelten Frisuren, aber auch die Kostüme interpretieren die Götterwelt mit karnevalesken Andeutungen, die auch als Anlehnung an Offenbachs Kölner Heimat zu verstehen sind.. Choreograf David Williams schließlich zeichnet für die tänzerische Umsetzung zur schwungvollen und mitreißenden Musik Offenbachs verantwortlich. Die Musikalische Leitung hat Kapellmeister Pawel Poplawski.
In der Titelrolle sind alternierend Isabel Stüber Malagamba und Julie Martin du Theil zu erleben. Benjamin Lee als Paris ist zudem alternierend mit Roberto Ortiz besetzt. In den weiteren Rollen beweisen Mitglieder des Sängerensembles und Chorsolisten ihr komisches Talent.
Operette in drei Akten von Jacques Offenbach
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Deutsche Dialoge von Simone Höft
Musikalische Leitung Pawel Poplawski
Regie / Bühne Ulrich Schulz
Kostüme Lena Brexendorff
Choreografie David Williams
Dramaturgie Thomas Schmidt-Ehrenberg
Choreinstudierung Martin Wagner
Helena: Isabel Stüber Malagamba / Julie Martin du Theil
Paris: Benjamin Lee / Roberto Ortiz (31. 12., 5. 1.)
Menelaus: Manfred Wulfert
Menelaus: Johannes Stermann / Paul Sketris
Orest: Emilie Renard
Agamemnon: Roland Fenes / Marko Panteliæ,
Leaena: Hyejin Lee / Jeanett Neumeister
Parthenis: Jenny Gerlich
Bacchis: Uta Zierenberg,
Achill: Peter Diebschlag
Ajax I: Jonathan Winell / Alejandro Muñoz Castillo
Ajax II: Yong Hoon Cho / Alejandro Muñoz Castillo,
Philokomus: Bartek Bukowski / Peter Wittig
Gasttänzer*innen: Marianne Besser, Fides Groot Landeweer, Fuyumi Hamashima,
Emmy Louise Thomsen; Kirill Kalashnikov,Pablo Martinez, Sho Nakasatomi,
Andrea Spartà
Opernchor des Theaters Magdeburg,
Magdeburgische Philharmonie
Vorstellungen
So. 17. 10. / So. 10. 11. / Fr. 6. 12. / Fr. 20. 12. / Di. 31. 12. 2019
(14.30 Uhr u. 19.30 Uhr) / So. 5. 1. / Sa. 8. 2. 2020
Reservierung und Kauf an der Theaterkasse telefonisch: (0391) 40 490 490, online:
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