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Staatstheater Cottbus: Jo Fabian ab August 2017 neuer Schauspieldirektor

Jo Fabian, 1960 in Berlin geboren, erlernte das Handwerk eines Schauspielers an der staatlichen Schauspielschule in Rostock und war an mehreren Bühnen als Schauspieler engagiert, bis er ab 1984 zu inszenieren begann. Er arbeitete am Bauhaus Dessau, 1990 an der Volksbühne Berlin und gründete 1991 die Freie Theatergruppe am Theater unterm Dach im Berliner Prenzlberg. Einladungen zum Berliner Theatertreffen folgten sowie zahlreiche Gastspiele u. a. in Salzburg, Paris, Budapest, Barcelona, Brüssel und Hong Kong.

Jo Fabian ist ein ausgewiesener Gesamtkünstler, so erarbeitet er als Autor, Choreograph, Bühnen- und Kostümbildner, Lichtdesigner, Komponist, Videokünstler, Zeichner und Programmierer. Seine Theaterarbeiten wurden mehrmals preisgekrönt. 2013 wurde seine Hallenser Inszenierung „Die Weber“ zum Berliner Theatertreffen nominiert.

 

In Cottbus ist Jo Fabian kein Unbekannter, seit 1991 kreierte er insgesamt sechs Produktionen mit großem Erfolg (vier Ballette, eine Oper und ein Mehrspartenprojekt – das sinfonische Bildertheater „Francesco“).

 

Mit der Entscheidung, Jo Fabian als Schauspieldirektor an das Staatstheater Cottbus zu binden, sind der Intendant Martin Schüler und der Stiftungsrat zuversichtlich, dass er dem Schauspielensemble neue künstlerische Impulse gibt und so die kontinuierliche künstlerische Entwicklung des Staatstheaters Cottbus weitergeführt wird.

 

Jo Fabian ist 1960 in Berlin (DDR) geboren. Nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule in Rostock wird er an verschiedenen Stadttheatern der DDR als Schauspieler engagiert. Seit 1984 inszeniert Jo Fabian selbst.

 

Er arbeitet 1988 mit dem Studententheater Luis Fürnberg in Leipzig, 1989 am Bauhaus Dessau und 1990 an der Volksbühne Berlin. 1991 gründet er die Freie Theatergruppe example.dept und arbeitet mit ihr in Residenz am Theater unterm Dach im Berliner Prenzlberg. 1994 wurden zwei seiner freien Produktionen (Whisky & Flags und Keine Gnade) zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Es folgen unzählige Gastspiele im In- und Ausland. Unter anderem in Salzburg, Paris, Budapest, Barcelona, Porto, Brüssel und Hong Kong. Die nächsten 10 Jahre werden all seine freien Produktionen am Hebbeltheater in Berlin uraufgeführt. Er ist Mitbegründer der Sophiensaele und war in dieser Zeit regelmäßig mit seiner Kompanie im Festspielhaus Dresden-Hellerau zu Gast.

 

In mehr als 60 Inszenierungen hat Jo Fabian ein eigenes Theaterkonzept entwickelt, das an die französische Avantgarde der Zwanzigerjahre anknüpft und auf wesentliche Elemente des Surrealismus zurückgreift. Sein Konzept eines spektralen Theaters erforscht die Mechanismen des Unbewussten und dessen Einfluss auf die künstlerische Produktion und deren Wahrnehmung durch den Zuschauer. Jo Fabian nutzt und verbindet hierbei Ausdrucksformen unterschiedlicher Genres wie

Schauspiel, Tanz, Performance, Konzert und Installation. Parallel arbeitet er auch weiterhin als Regisseur an deutschen Stadt- und Staatstheatern und im Ausland. Dort geht er überwiegend von Textvorlagen anderer Autoren aus.

 

Seit 1999 entwickelt er zudem eine eigene Tanzsprache, die auf Texten aufbaut und dem Alphabet getreu in Bewegung umgesetzt werden kann. Mit diesem „Alphasystem“ entstehen mehrere Arbeiten, die teilweise eine interaktive Struktur beinhalten, so dass der Zuschauer in die Lage versetzt wird, selbst kreativ am Entstehen des Kunstwerkes teilzuhaben. Das Alphasystem findet inzwischen nicht nur im Tanzbereich Anwendung, sondern auch in der Musik und in der visuellen Medialkunst und ist mehrfach von anderen renommierten Künstlern eingesetzt worden.

 

Jo Fabians Theaterarbeiten wurden mehrfach preisgekrönt. Der „Deutsche Produzentenpreis für Choreographie“ wird Jo Fabian im Sommer 1999 für sein bisheriges Gesamtschaffen in der Berliner Akademie der Künste verliehen. Es ist einer der höchstdotierten Preise für freie künstlerische Arbeit in Europa. 2013 wurde seine Hallenser Inszenierung „Die Weber“ zum Berliner Theatertreffen nominiert. Neben seinen freien Produktionen in Berlin und den Niederlanden arbeitet Jo Fabian seitdem an vielen deutschen Bühnen. Unter anderem in Halle, Mülheim an der Ruhr, Cottbus, Jena, Tübingen, Dresden, Konstanz, Magdeburg und Stuttgart.

 

In Cottbus arbeitet Jo Fabian seit 1991. Vor allem im Tanztheater setzte er mit seiner „Ozean-Trilogie“ (1991-1993) hochkarätige Uraufführungen auf die Bretter der Kammerbühne. Alle sechs bisherigen Cottbuser Produktionen bewegten sich auf einem künstlerisch sehr hohen, anspruchsvollen Niveau und wurden von breitem Medieninteresse begleitet.

 

Arbeiten von Jo Fabian am Staatstheater Cottbus:

 

1991 FISH ON THE BEACH

(Ein Theaterprojekt)

Kammerbühne

 

1992 SIMPLE SWAN

(Performance für Tänzer)

Kammerbühne

 

1993 LOSTILLS. VERLORENE STILLLEBEN

(Ein Raumkommentar für Tänzer).

Kammerbühne

 

1994 BAAL TANZ TOD

(Tanztheater von Jo Fabian nach Bertolt Brecht – Uraufführung)

Großes Haus

 

2012 Inszenierte Jo Fabian erstmals eine Oper. Die erfolgreiche Premiere am 14.04.2012 in der Kammerbühne setzte Maßstäbe.

DER FALL DES HAUSES USHER (The Fall of the House of Usher)

Musik von Philip Glass

 

2015 FRANCESCO

Ein sinfonisches Bildertheater von Jo Fabian – Uraufführung

Musikalische Leitung: Evan Christ

Mehrspartentheaterproduktion mit Schauspiel, Oper und Tanz

Großes Haus

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