Ausgerüstet mit den Waffen der Illusionsmaschine Theater – dem Tricksen, Täuschen, Verkleiden und Verstellen – spielt die Truppe jedoch bald buchstäblich um ihr eigenes Leben.
Denn um an die besagte Todesliste zu kommen, muss der erste Protagonist des Hauses, Josef Tura, auf einmal im echten Leben sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellen. Erst in der Rolle des Gestapo-Gruppenführers Erhardt und – als dieser überraschend Josefs Ehefrau Maria zum Verhör einbestellt – in der des deutschen Doppelagenten Silewski. Unglücklicherweise ist Turas Schauspieler-Ego allerdings seit einiger Zeit empfindlich getroffen. Denn jedes Mal, wenn Tura mit den berühmten Worten „Sein oder Nichtsein …“ zum großen Hamlet-Monolog ansetzen will, verlässt ein junger polnischer Fliegerleutnant, scheinbar wie auf Stichwort und gut sichtbar für die übrigen Zuschauer, die Vorstellung in Richtung Damen-Garderobe. Als Tura sich dann auch noch plötzlich inmitten der Gestapo mit falscher Identität und angeklebtem Bart der echten Leiche des Doppelagenten Silewski gegenüber sieht und das Ensemble plötzlich selbst ins Radar der Nazi-Ermittler gerät, kann nur noch ein spektakuläres Spiel auf Leben und Tod die Schauspieltruppe retten.
Noch während der Zweite Weltkrieg in Europa tobt, dreht Ernst Lubitsch im Jahr 1942 die US-amerikanische Komödie ,Sein oder Nichtsein‘.
Regisseur Klaus Schumacher, der seit 2005 das Junge Schauspiel in Hamburg leitet und der für seine Arbeit als Regisseur mit dem Kurt-Hübner-Preis, dem Rolf-Mares-Preis und dem Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet wurde, inszeniert nach seinem erfolgreichen Stück ,Kinder des Olymp‘ (2011, Fliegerhorst) erneut am Oldenburgischen Staatstheater.
Regie: Klaus Schumacher;
Bühne: Ulrich Frommhold;
Kostüme: Karen Simon;
Musik: Tobias Vethake;
Dramaturgie: Daphne Ebner
Mit: Franziska Werner, Caroline Nagel; Jens Ochlast, Rajko Geith, Klaas Schramm, Thomas Birklein, Ksch. Thomas Lichtenstein, Johannes Schumacher
Die nächsten Vorstellungen: Mi 22.02., Fr 24.02., So 26.02., Di 28.03., Di 04.04., So 09.04. und So 16.04., weitere Termine unter www.staatstheater.de