Dass das galante Werben des versierten Verführers dabei seine Wirkung nicht verfehlt hat, ist klar. Von der ersten Liebe überwältigt, opfert sich Gilda letztendlich für einen Mann, für den sie in Wahrheit keinerlei Bedeutung hatte. Rigoletto steht dem Geschehen völlig machtlos gegenüber. Er muss den Tod seiner Tochter mitansehen, den er in gewisser Weise mitverschuldet hat, und verliert mit ihr den einzigen Menschen, der ihn nicht als Ausgegrenzten sieht und ihm wahre Gefühle entgegenbringt.
Wenngleich Verdi sich im Falle von Victor Hugos Drama ‚Le Roi s’amuse‘ für einen Stoff entscheidet, der wegen der kritischen Darstellung des Adels in Frankreich die Zensur auf den Plan gerufen hatte, ist es in diesem Falle wohl nicht primär der politische Aspekt, der den engagierten Komponisten fasziniert. Vielmehr sind es gerade die menschlichen Beziehungen fernab jeder Öffentlichkeit, auf denen Verdis Augenmerk lastet und die er in ihrer ganzen Tragik in Musik gießt: das ebenso galante wie gefühllose Werben des adeligen Frauenhelden, die aufkeimenden, letztendlich todbringenden Gefühle des jungen Mädchens sowie die innere Zerrissenheit und das tragische Scheitern des ewig ausgegrenzten Narren und liebenden Vaters.
Libretto von Francesco Maria Piave nach dem Schauspiel ‚Le Roi s’amuse‘ von Victor Hugo in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
- Musikalische Leitung: Vito Cristofaro;
- Regie und Kostüme: Hinrich Horstkotte;
- Chorleitung: Thomas Bönisch;
- Bühne: Siegfried E. Mayer;
- Licht: Ernst Engel;
- Dramaturgie: Annabelle Köhler
Mit: Ill-Hoon Choung, Stephen Foster, Philipp Kapeller/Timo Schabel, Henry Kiichli, Jason Kim, Leonardo Lee, Kihun Yoon/Daniel Moon; Melanie Lang, Sooyeon Lee/Martyna Cymerman,
Yulia Sokolik
Herren des Opernchors des Oldenburgischen Staatstheaters
Oldenburgisches Staatsorchester
Statisterie des Oldenburgischen Staatstheaters
Die nächste Vorstellung: So 18.02. – Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn
Bild: Giuseppe Verdi