Die stürmische Wucht des „Walküre“-Vorspiels zeugt von dem Zeitdruck, unter dem Wotan steht. Nur eine neue, schuldlose Generation kann eine neue Weltordnung begründen. Wotan setzt auf die Liebe des Zwillingspaares Siegmund und Sieglinde. Doch Wotans Frau Fricka verlangt Siegmunds Tod, denn als Schutzherrin der Ehe und Familie kann sie Ehebruch und Inzest nicht dulden.
Dreh- und Angelpunkt der „Walküre“ ist der Ungehorsam von Wotans Lieblingstochter Brünnhilde. Aus Mitleid mit dem jungen Paar handelt sie gegen ihren Vater und kann zumindest Sieglinde und ihr ungeborenes Kind retten. Brünnhilde erfüllt damit den heimlichen Wunsch ihres Vaters, auch wenn dieser sie dafür bestrafen muss und auf dem Walkürenfelsen in ewigen Schlaf versetzt. „Die Walküre“ endet in einem hoffnungsvollen Dur-Akkord, der bereits auf Siegfried – Sieglindes Sohn – verweist, der ohne Eltern und göttlichen Schutz zur Freiheit fähig sein soll.
Nach der gescheiterten Revolution von 1848 befand sich Richard Wagner (1813–1883) im Züricher Exil in einer Lebenskrise. Wie bereits im „Rheingold“ führt er die bestehende Gesellschaft als Produkt der Empathielosigkeit egoistischer Machtausübung vor und feiert die reine Liebe frei von allen Vorschriften als Maßstab einer neuen Ordnung.
2018 ist das Jahr des neuen „Rings“: Nach dem vielbeachteten Auftakt mit „Das Rheingold“ führt die Deutsche Oper am Rhein die Neuinszenierung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ fort. Am 7. April folgt „Siegfried“, am 27. Oktober die „Götterdämmerung“. Regie führt Dietrich W. Hilsdorf, das Bühnenbild gestaltet Dieter Richter, die Kostüme Renate Schmitzer. Generalmusikdirektor Axel Kober bringt Wagners Opus magnum bis zum Sommer 2019 mit beiden Orchestern – den Düsseldorfer Symphonikern und den Duisburger Philharmonikern – und unterschiedlichen Sängerbesetzungen in Düsseldorf und Duisburg zur Aufführung.
„Die Walküre“ in Düsseldorf entwickeln Dietrich W. Hilsdorf und Axel Kober mit renommierten Gästen und Wagner-Interpreten aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein: Corby Welch und Elisabet Strid sind das Wälsungenpaar Siegmund und Sieglinde, dem Sami Luttinen als Hunding gegenübersteht. Simon Neal und Renée Morloc führen als Wotan und Fricka die Götterfamilie an. Linda Watson, die Brünnhilde der Bayreuther Festspiele, der Los Angeles Opera und der Wiener Staatsoper, ist nun am Rhein als Walkürentochter zu erleben.
Erster Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“
Text vom Komponisten - In deutscher Sprache mit Übertiteln - Dauer: ca. 5 Stunden, zwei Pausen - Empfohlen ab 16 Jahren
- Musikalische Leitung Axel Kober
- Inszenierung Dietrich W. Hilsdorf
- Bühne Dieter Richter
- Kostüme Renate Schmitzer
- Licht Volker Weinhart
- Dramaturgie Bernhard F. Loges
- Siegmund Corby Welch
- Hunding Sami Luttinen
- Wotan Simon Neal
- Sieglinde Elisabet Strid
- Brünnhilde Linda Watson
- Fricka Renée Morloc
- Helmwige Josefine Weber
- Gerhilde Jessica Stavros
- Ortlinde Katja Levin
- Waltraute Katarzyna Kuncio
- Siegrune Zuzana Šveda
- Roßweiße Maria Hilmes
- Grimgerde Katharina von Bülow
- Schwertleite Evelyn Krahe
- Orchester Düsseldorfer Symphoniker
März 2018 Opernhaus Düsseldorf
- So 04.03. - 15.00 - 20.00 Uhr
- So 11.03. - 17.00 - 22.00 Uhr
- So 25.03. - 17.00 - 22.00 Uhr
- Sa 31.03. - 17.00 - 22.00 Uhr