Peer sucht, reist, flüchtet, verwirft. Er schmeckt die pralle, volle Welt – die uns bekannte und die der Märchen und Fantasien, um sie zu finden und zu wissen, wer er ist. Seine Reise beginnt in der norwegischen Einöde. Er will der sozialen Bedeutungslosigkeit entkommen und der werden, den er irgendwo in sich vermutet – am liebsten ein Kaiser.
Dabei probiert er Lebensentwürfe an und aus und versucht, sich selbst darin zu spüren. Doch kaum angekommen in der gesuchten Form, zückt er das Messer, schneidet einen neuen Peer aus sich heraus und entledigt sich des alten. Bloß nirgends ankommen, scheint die Devise, und so treibt es Peer über Berge und Wiesen, Täler, Straßen, Meere, Wüsten und Städte einmal um den Erdball herum, hinein in die Liebe, die Macht, das Geld, den Irrsinn.
Lilja Rupprecht geht mit Ibsens dramatischem Gedicht Peers Spur nach. Horchend und forschend wird sie sich seiner Verzweiflung, nicht er sein zu wollen, Möglichkeiten nicht Realitäten werden zu lassen, sondern fluide, grenzenlos und ungreifbar zu sein, stellen – ganz Kierkegaard folgend: „Jede menschliche Existenz, die unendlich sein will, ist Verzweiflung. Die Phantasie ist das Medium des Unendlichmachens.“ – Zum Glück gibt’s dafür Theater.
Regie Lilja Rupprecht
Bühne Anne Ehrlich
Kostüme Christina Schmitt
Musik Fabian Ristau
Video Moritz Grewenig
Dramaturgie Nora Khuon
Mit
Johanna Bantzer,
Nellie Fischer-Benson,
Andreas Leupold,
Alban Mondschein,
Sebastian Nakajew,
Sabine Orléans,
Tom Scherer,
Amelle Schwerk
Live-Musiker Fabian Ristau
Live-Video Tobias Haupt
Do, 13.04.2023 / 19:30 Uhr
Schauspielhaus / Einführung 18:45 Uhr
Di, 25.04.2023 / 19:30 Uhr
Schauspielhaus / Einführung 18:45 Uhr / anschließend Nachgespräch
Do, 18.05.2023 / 19:00 Uhr
Schauspielhaus / Einführung 18:15 Uhr
So, 21.05.2023 / 17:00 Uhr
Schauspielhaus