Und niemand scheint dies besser für sich nutzen zu können als Jago, Otellos Fähnrich. Fähnrich – zu seinem Leidwesen aber nicht ranghöherer Hauptmann! Mit gezielten Bemerkungen trifft Jago die Achillesferse seines Gegners und beschwört ein Eifersuchtsdrama herauf, das sich zunächst allein in Otellos Kopf abspielt, bevor sich schließlich die Gewalt auch in der Wirklichkeit Bahn bricht.
Nach der "Aida" und seinem "Requiem" hatte sich Verdi Anfang der 1870er Jahre eigentlich zur Ruhe gesetzt und wollte zur Enttäuschung des Publikums keine Oper mehr komponieren. Dabei machte er die Rechnung ohne seinen Verleger Giulio Ricordi, der nicht locker ließ, bevor sich der Meister nicht doch noch zu einem neuen Bühnenwerk bewegen ließ. Die Zeichen standen günstig: Librettist war Arrigo Boito, in dem Verdi endlich den lang ersehnten kongenialen Partner zur Seite hatte. Und als Grundlage für seine vorletzte Oper wählte der Komponist Shakespeare, dessen Werke ihn sein Leben lang begeistert hatten. Das lange Warten sollte sich lohnen: Aus der Kombination von noch längst nicht erloschenem künstlerischen Feuer und einem durch Jahrzehnte hindurch geschulten dramaturgischen Blick schuf Verdi einen Meilenstein der Operngeschichte, der sich neben Shakespeares gleichnamigem Drama als völlig eigenständig behauptet.
Musikalische Leitung
Matteo Beltrami
Inszenierung
Roland Schwab
Bühne
Piero Vinciguerra
Kostüme
Gabriele Rupprecht
Choreinstudierung
Jens Bingert
Dramaturgie
Christian Schröder
Otello, Befehlshaber der venezianischen Flotte
Gaston Rivero
Jago, Fähnrich
Nikoloz Lagvilava
Desdemona, Otellos Frau
Gabrielle Mouhlen
Cassio, Hauptmann
Carlos Cardoso
Rodrigo, ein edler Venezianer
Dmitry Ivanchey
Lodovico
Tijl Faveyts
Montano
Baurzhan Anderzhanov
Emilia, Jagos Frau
Bettina Ranch
Ein Herold
Karel Martin Ludvik
Einführungsvortrag 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer.
Nachgespräch am 8. und 27. Februar 2019 in der Aalto-Cafeteria.
Gefördert vom Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen e. V.
Bild: Giuseppe Verdi