Die Mannschaft von Kapitän Gjurka Karoly feiert gerade den Sieg über das englische Team, da platzt die Braut Roxy ins Hotelzimmer der Fußballer, auf der Flucht vor ihrem dümmlichen Bräutigam Bobby und ihrem Onkel, dem schottischen Saucen-, Ketchup- und Mixed-Pickles-Fabrikanten Sam Cheswick, der dem Ruf seiner Landsleute in puncto Geiz und Sparsamkeit alle Ehre macht. Kurzerhand wird die »Braut, die sich nicht traut« im Gepäck verstaut und mit ins ungarische Trainingslager genommen.
Doch Ex-Bräutigam Bobby und Sam Cheswick heften sich an ihre Fersen. Der eine, weil er seiner zukünftigen Ehegattin hinterhertrauert, der andere, weil er die aussichtsreiche Verbindung zum Sohn eines einflussreichen Automatenbuffets-Herstellers flöten gehen sieht. Doch auch Mannschaftskapitän Gjurka Karoly sieht sich vor Herausforderungen gestellt: Zum einen gilt es die Mannschaft für die Revanche gegen das englische Team fit zu machen – was nicht leichter wird, als sich ein Mädchenpensionat im gleichen Hotel wie die Fußballer einnistet. Zum anderen entdeckt Gjurka ungeahnte Gefühle für die neue Teamkameradin ... Die Liebesverwirrung droht gar in einer sportlichen und emotionalen Niederlage zu enden! Aber Roxy ist gewitzt und selbstbewusst genug, um nicht nur ihr Wunderteam, sondern auch sich selbst zum Sieg zu führen.
Paul Abrahams Operette wurde unter dem Titel 3:1 für die Liebe 1936 in Budapest uraufgeführt, also gute fünf Jahre nach seinem Durchbruch in Berlin mit den drei Operetten Viktoria und ihr Husar, Blume von Hawaii und Ball im Savoy und nach Abrahams Rückkehr in seine ungarische Heimat im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten. 1937 bringt Abraham sein neuestes Werk als Roxy und ihr Wunderteam in Wien zur deutschsprachigen Erstaufführung, stilecht im Beisein der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Die von den Nationalsozialisten propagandistisch genutzte Austragung der Olympischen Spiele 1936 geben Abraham und seinen Librettisten reichlich Stoff für ihre parodistische Sportoperette mit Sitte und Moral als ergiebigem Ziel für unterhaltsamen Spott!
Verwandlungen und das Spiel mit »Sitte und Moral« sind Markenzeichen der Geschwister Pfister, und so darf man gespannt sein auf eine schottische Ursli Pfister (Christoph Marti), die 11 Männer zum Tanzen bringt, auf Toni Pfister (Tobias Bonn) als singenden und tanzenden Fußballkapitän und auf Fräulein Schneider (Andreja Schneider) als resolute Pensionatsleiterin. Eines ist auf jeden Fall sicher: »Immer Sport, Sport, Sport ist das große Wort.«
Libretto von Alfred Grünwald und Hans Weigel
Bühnenpraktische Rekonstruktion von Matthias Grimmiger und Henning Hagedorn
Neu eingerichtet von Kai Tietje und Stefan Huber
Musikalische Leitung
Kai Tietje
Inszenierung
Stefan Huber
Choreographie
Danny Costello
Bühnenbild
Stephan Prattes
Kostüme
Heike Seidler
Dramaturgie
Ulrich Lenz, Maximilian Hagemeyer
Chöre
Jean-Christophe Charron
Licht
Diego Leetz
Besetzung
Sam Cheswick
Uwe Schönbeck
Roxy, seine Nichte
Christoph Marti
Bobby Wilkins, ihr Verlobter
Johannes Dunz
Gjurka Karoly, Mittelstürmer, Mannschaftskapitän
Tobias Bonn
Aranka von Tötössy, Ungarischer Zollrevisor, Stubenmädchen
Andreja Schneider
Baron Szalmary, Vereinspräsident
Christoph Späth
Jani Hatschek, Torwart
Jörn Felix Alt
Hoteldirektor / Zollbeamter / Kovacz / Misky / Radiosprecher
Mathias Schlung
Arpad Balindi
Kevin Arand
Aladar Kövess
Dennis Weißert
Géza Alpassy
Mathias Reiser
Laczi Molnar
Tobias Stemmer
Jenö Körmendy
Christopher Bolam
Máté Pulitzer
Paul Gerritsen
Tamás Kodály
Hunter Jaques
Lászlo Kertész
Thiago Fayad
Zoltán Ligeti
Andrew Cummings
Ilka Prinitzer
Gabriela Ryffel
Marika v. Dobossy
Milena Hagedorn
Ilonka Taussig
Laura Mann
Réka Rökk
Mariana Souza
Ildikó Farkas
Meri Ahmaniemi
Erzébet Kalmán
Friederike Meinke
Krisztina Gabor
Paula Rummel
Magdolna Horváth
Diemut Wauer
Mónika Bartók
Sabine Hill
Boglárka Esterhazy
Katharina Thomas
Katalin Tabori
Katrin Hacker
Stadionpublikum
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin