Winnie, die nicht aufhört zu reden: von ihrem Alltag, vom Glück. Um sie herum verstreut liegen Requisiten unserer Zivilisation, mit denen sie sich die Zeit vertreibt – darunter ein Revolver. Mit der Zeit sinkt Winnie immer tiefer in den Erdhügel ein, bis am Ende nur noch ihr Kopf zu sehen ist. Dennoch lässt sie sich ihren Humor und ihren Lebensmut nicht nehmen. Was kann man tun, wenn man in so einem Loch festsitzt? Auf keinen Fall den Kontakt zum Gegenüber, zu Willie, verlieren. Mit allen Mitteln ringt Winnie um die Bestätigung ihrer Existenz. Komme, was wolle.
Was den Menschen zum Menschen macht, ist die Grundfrage in Theaterstücken des irischen Schriftstellers Samuel Beckett. Mit Glückliche Tage schrieb er Anfang der 1960er Jahre eine Tragikomödie vom Überleben des Menschen durch Anpassung. Außerdem erzählt er die Liebesgeschichte zweier alternder Menschen, die von heiterer Gelassenheit angesichts der Endlichkeit des Menschen geprägt ist.
Wolfram Mehring ist Regisseur und Schriftsteller. Zum Studium der Philosophie, Literatur, später der Schauspielkunst, zog es ihn nach Paris, wo er 1958 Mitbegründer des „Téatre Franco-Allemand“ wurde. Seit der Spielzeit 2009/2010 verbindet ihn eine fruchtbare Arbeitsbeziehung mit dem Theater Konstanz. Er inszenierte hier u.a. »Das Missverständnis« von Albert Camus, »Dantons Tod« von Georg Büchner, die Uraufführung von "El Cimarrón" nach Miguel Ángel Barnet Lanza, "Die Geschichte vom Onkelchen" nach dem Kinderbuch von Barbro Lindgren und zuletzt sein Märchen „Ein Kranich im Schnee“.
REGIE Wolfram Mehring
AUSSTATTUNG Cornelia Brunn
DRAMATURGIE Martin Stefke
MIT Renate Winkler (Winnie), Thomas Ecke (Willie)
Das Bild zeigt Samuel Beckett