Nun treffen sich die beiden zu einem Abendessen mit einem angesehenen jüdischen Galeristen und dessen Frau, die in derselben Kanzlei wie Amir arbeitet. Nach anfänglich harmlosem Geplänkel entgleist der Abend vollkommen, als Amir eine tiefgreifende Diskussion mit den Gästen über Religion und ethnische Wurzeln beginnt. Amir verliert die Kontrolle und bringt sein eigenes Selbstbild schwer ins Wanken.
Ayad Akhtar
Ayad Akhtar wurde in New York City geboren und wuchs in Milwaukee, Wisconsin auf. Er studierte Theater an der Brown University und zog nach seinem Abschluss nach Italien um mit dem polnischen Regisseur Jerzy Grotowski zu arbeiten. Nach seiner Rückkehr in die USA unterrichtete er selbst Schauspiel und erwarb nebenbei seinen Master in Filmregie an der Columbia University School of Arts.
Für den Film „The War Within“ wurde Akhtar für einen Independent Spirit Award für das Beste Drehbuch nominiert, außerdem wirkte er selbst als Schauspieler mit. Als Darsteller war er auch in dem HBO-Film „Too Big To Fail“ zu sehen.
Ayad Akhtar ist auch als Schriftsteller tätig. Er ist Autor des Romans „American Derwish“ (deutsch: „Himmelssucher“), der weltweit in über 20 Sprachen übersetzt wurde. Sein Stück „Disgraced“ (deutsch: „Geächtet“) gewann 2013 den Pulitzer-Preis für Bestes Drama und wurde am Broadway im Lyceum Theatre inszeniert, woraufhin es 2015 mit dem Tony-Award für das Beste Stück ausgezeichnet wurde. Seine Theaterstücke „The Who & The What“ und „The Invisible Hand“ („Die unsichtbare Hand“) liefen am Off-Broadway und werden auch anderorts inszeniert. Für die Saison 2015/16 wurde Akhtar als meistgespielter Dramatiker im American Theatre Magazin genannt. Akhtar schrieb das Drehbuch für den Film „The War Within“, in dem er auch selbst als Darsteller mitwirkte. Für seine Arbeit wurde er für den Independent Spirit Award für das Beste Drehbuch nominiert. Derzeit arbeitet Akhtar als Dramatiker der Arena Stage im Mead Center for American Theater. Sein jüngstes Stück, „JUNK: The golden age of debt“ wurde im Juli 2016 in Chicago uraufgeführt.
„Geächtet“ (Originaltitel: „Disgraced“) gilt auch in Deutschland seit der Erstaufführung am Deutschen Schauspielhaus Hamburg im Januar 2016 als „Stück der Stunde“ (Der Spiegel). Der Autor Ayad Akthar, US-Amerikaner mit pakistanischen Wurzeln, bezeichnet sich selbst als „kulturellen Muslim“ und enthüllt die scheinbare Aufgeklärtheit einer Gesellschaft, in der ethnische und religiöse Herkunft angeblich keine Rolle mehr spielt. Akthar erhielt 2013 für „Geächtet“ nach der Uraufführung in Chicago den Pulitzer Preis. Das brandaktuelle Theaterstück über den Balanceakt zwischen Assimilation und der Wahrung der eigenen Identität wird im Stadttheater Fürth vom zypriotisch-singalesischen Regisseur Barish Karademir neu inszeniert, der vor zwei Jahren ein aufsehenerregendes Regie-Debüt in Fürth mit „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ gegeben hat.
Deutsch von Barbara Christ
Inszenierung: Barish Karademir
Bühne: Andreas Braun
Kostüme: Kaja Fröhlich-Buntsel
Video: Miho Kasama
Dramaturgie: Matthias Heilmann
Licht Sebastian Carol
mit Kira Lorenza Althaler, Ulrike Fischer, Oliver Fobe, Josef Mohamed, Murat Seven
Produktion Stadttheater Fürth
Freitag, 19. und Samstag, 20. Mai 2017, jeweils 19.30 Uhr
Dienstag, 30. Mai bis Freitag, 2. Juni 2017, jeweils 19.30 Uhr